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Eine unglaubliche Erfahrung

Dienstag, Okt 11, 2022 in Pro Cycling

Seit Wochen wüten im Iran politische Unruhen und trotzdem reiste das saarländische Team zur Iran-Rundfahrt und machte sich selber ein Bild von der Situation vor Ort.

Es war eine sehr kontrovers diskutierte Entscheidung. Viele rieten dem Team BIKE AID ab in das Land am persischen Golf zu reisen. Die Situation vor Ort sei zu gefährlich und Radsport wäre nun nicht das richtige, was die Menschen vor Ort bräuchten. Management und Fahrer entschieden sich jedoch dafür, da die Vergangenheit gezeigt hat, wie wichtig es ist, dies als eine große Chance zu verstehen. 

Unvergleichbare Herzlichkeit

Mit unvergleichbarer Herzlichkeit, Wärme und Offenheit wurde das Team in Tabriz von den Organisatoren der Rundfahrt empfangen. Und auch im Kontakt mit den Menschen vor Ort, in den Unterkünften oder während der Transfers wurde dem Team stets ein positives Gefühl vermittelt. Durch die angespannte Lage im Land freuten sich die Menschen über die Rundfahrt. Sie sorgte für Ablenkung, interessante Einflüsse von Teams aus aller Welt und neue Gesprächsthemen für die iranische Bevölkerung. Während der Etappen tummelten sich die jubelnden Zuschauer am Streckenrand und für einen Moment schien der Radsport die angespannte Lage für sie in den Hintergrund treten zu lassen. Genau dies sind die Momente und Erfahrungen für die das Team BIKE AID eine Reise, wie diese, antritt.  Nur wer diese Augenblicke hautnah erfährt, versteht welche Bedeutung sie haben und kann von ihnen berichten.

Das Rennen

Auch aus sportlicher Sicht war die Rundfahrt erfolgreich. In der finalen Gesamtwertung wurde David Yemane, mit nur 15 Sekunden Abstand zum Sieger der Tour of Iran, starker Dritter! Adne van Engelen wurde Achter und Jesse Ewart verpasste die Top 10 nur knapp. Des weiteren setzte sich Lucas Carstensen auf der zweiten Etappe im Massensprint durch und holte sich den Tagessieg. Bei der Bergankunft auf der dritten Etappe fuhr Jesse Ewart zudem einen weiteren Platz auf dem Podium ein. In der Teamwertung wurde BIKE AID mit nur 17 Sekunden Rückstand die drittbeste Mannschaft.

Die richtige Entscheidung

Was nach dieser Rundfahrt bleibt sind jedoch die Eindrücke, die beeindruckende Zuversicht der iranischen Bevölkerung und die klare Bestätigung, dass es sich lohnt das Ungewöhnliche zu machen.

Fotos von Rattapong Rueanmao