Es ist gerade erst Juli und die Bundesliga Saison ist bereits zu Ende. Einen straffen Kalender mit vielen Rennen mussten unsere Fahrerinnen bestreiten und sich mit den besten Teams aus ganz Deutschland messen. Neun Straßenrennen, zwei Zeitfahren und drei Rennen auf der Bahn mussten bestritten werden. Um in der Gesamtwertung vorne zu sein, muss man in all diesen Rennen gute Leistungen bringen und sicher gehört auch das Glück dazu, nicht durch Sturz oder dergleichen ein Rennen zu vermasseln. Es muss also alles passen. Gleich in den ersten Rennen zeigten Désirée Schuler und Elena Eggl, dass diese Saison mit ihnen zu rechnen wäre. Mit sehr guten Ergebnissen konnten sich beide in den Bereich der Top 5 schieben. Aber wer früh vorne ist, wird gejagt und es war klar, dass es am Ende immer schwerer würde diese Plätze zu halten. Als etwa die Hälfte der Rennen absolviert war, lagen Désirée Schuler und Elena Eggl auf den Plätzen 4 und 5 der Gesamtwertung. Damit hätten wir bereits alle Saisonziele übertroffen und wir wären froh gewesen, die Bundesliga wäre damit schon zu Ende.
Die bereits zum zweiten mal in die Bundesliga integrierte Albstadt Rundfahrt bot mit drei sehr unterschiedlichen Etappen viele Möglichkeiten die Plätze zu verlieren. Aber es kam alles anders. Désirée Schuler erreichte bei allen 3 Etappen einen Top Ten Rang und gehörte damit zu den konstantesten Fahrerinnen der Rundfahrt. Da die zweite und anspruchsvollste Etappe auch als Deutsche Bergmeisterschaft gewertet wurde, bedeutete dies nebenbei noch einen Top Ten Platz bei einer nationalen Meisterschaft. Sabine Fischer lieferte auf der letzten Etappe eine Glanzleistung ab und sorgte mit Platz 2 für den ersten Podiumsplatz unseres Teams in einem Bundesliga Rennen. Damit übertrafen sich unsere Mädels erneut und auch damit hätte die Saison alle Erwartungen übertreffend zu Ende sein können.
Gerade bei Désirée Schuler waren die Kraftreserven aber langsam aufgebraucht und in den folgenden Rennen musste sie sich ordentlich durchquälen. Elena Eggl konnte aber auch im bayrischen Buch am Erlbach und im hessischen Dautphe gute Leistungen zeigen. Bei der Deutschen Meisterschaft im Einzelzeitfahren reichten dann eher hintere Plätze zur Verteidigung. Damit Désirée Schuler die Bundesliga wirklich erfolgreich abschließen konnte, musste die ausgewiesene Straßenfahrerin aber noch eine weitere Hürde meistern. Zwar ließ man letztes Jahr verlauten, es würde kein Bahnfinale mehr geben, aber dieses Jahr wurden dann gleich die Deutschen Bahnmeisterschaften in Berlin Bestandteil der Bundesliga. Mit Nicole Ackermann und Katharina Fischer haben wir zum Glück zwei Fahrerinnen im Team, die dieses Metier durchaus beherrschen. Hinzu kamen mit Lutz Drehkopf und Steffen Haslinger zwei Trainer, die ebenfalls über eine großen Erfahrungsschatz im Bahnradsport verfügen. Dank ihrer Hilfe war genug Sachverstand und Unterstützung vorhanden, um auch Désirée Schuler durch diese Prüfung zu schleusen. Es hatte natürlich durchaus groteske Züge, z.B. als die drei BIKE-AID Fahrerinnen die Mannschaftsverfolgung bestritten, ohne auch nur eine einzige Runde gemeinsam auf der Bahn trainiert zu haben. Aber irgendwie bekamen sie es hin und unser Ziel war einfach nur durchkommen. Dies wird zwar nicht dem Anspruch einer Deutschen Meisterschaft gerecht, aber was will man erwarten, wenn man eine Bundesliga Serie mit Straßenteams auf der Bahn beendet. Letztlich bescherte uns die Teilnahme an der Bahn DM aber eine erlebnisreiche Woche in Berlin, bot das Velodrome doch eine beeindruckende Kulisse. Désirée Schuler konnte sich mit den erreichten Punkten sogar von Platz 3 auf Platz 2 verbessern. Elena Eggl blieb dem Abenteuer Bahn fern, da sie es ganz ohne Vorbereitung doch für etwas gewagt hielt. Letztlich verlor sie dadurch aber nur 2 Plätze in der Gesamtwertung, dafür konnte sich Katharine Fischer noch auf Platz 15 verbessern.
Die Bundesliga ist die Top Serie im Straßenradsport und BIKE-AID ist als einziges Vereinsgeführtes Team der Serie ganz vorne dabei. An ein solches Ergebnis hätte vor der Saison niemand geglaubt. Mit Désirée Schuler auf Platz 2 der Gesamtwertung ist erstmals eine Saarländerin auf dem Podium der Bundesliga vertreten. Hinzu kommt Elena Eggl auf Platz 6 der Gesamtwertung und Sabine Fischer mit Platz 2 auf der dritten Etappe in Albstadt. Jede einzelne Leistung wäre schon erfolg genug gewesen, aber alles zusammen einfach ein mega Erfolg für unser Team und unsere Fahrerinnen, auf den wir ruhig etwas stolz sein können.
1. Platz Stephanie Pohl, Stevens Redvil
2. Platz Désirée Schuler, BIKE-AID
3. Platz Kathrin Hammes, Rothaus Vita Classica
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6. Platz Elena Eggl, BIKE-AID
15. Platz Katharina Fischer, BIKE-AID
25. Platz Sabine Fischer, BIKE-AID
31. Platz Sonja Rau, BIKE-AID
54. Nicole Ackermann, BIKE-AID
62. Ellen Janßen, BIKE-AID