Ja, wir waren genau so überrascht. Aber die UCI hat unserem Team eine Wild Card für das Teamzeitfahren in Qatar ausgesprochen. Ausdrücklich, da sie unser Konzept damit würdigen möchte. Da waren wir doch erst mal baff. Ach du Gott, was machen wir jetzt? Wie sollen wir Sky, Etixx–Quick-Step oder BMC ärgern?
Die Einladung haben wir bereits Ende Juli erhalten. Wir hatten also genügend Zeit uns damit zu beschäftigen, bevor wir uns damit an die Öffentlichkeit trauen. Es ist eine ganz große Ehre aber auch eine Verantwortung, welche da auf uns lastet. Klar, wir sind da Außenseiter, dabei sein ist erst mal Alles. Aber es ist eine WM und wir werden unser Bestes geben. Sechs Fahrer unseres Teams dürfen nach Qatar und werden unser Trikot neben den besten Teams der Welt präsentieren. Unsere Ausrüster waren auch überrascht und haben sich mit uns gefreut. Vor allem aber haben alle direkt ihre Unterstützung zugesagt, uns entsprechend aufzurüsten. Denn ein Teamzeitfahren ist auch eine große Materialschlacht. Dank unseren Partnern wird unser Team sich aber nicht verstecken brauchen. Ob Zeitfahrräder von Stradalli, Scheiben von Citec mit Schwalbe Reifen, Helme von Bollé und Einteiler von Biehler, unsere Jungs sehen sicher schon mal schnell aus. Alles gut verpackt in den Flieger in unseren Bike Bags von B&W International.
„Für uns ist diese Starterlaubnis eine Riesensache“, so Eric Haus, Vorstand von BIKE AID e.V. „Dass wir als eher kleines Profiteam mit einem doch sehr überschaubaren Etat und dazu noch basierend auf einem gemeinnützigen Verein, innerhalb von drei Jahren einen solchen Weg zurücklegen konnten, hätten wir uns selbst nicht erträumen lassen. Erst der Gewinn der UCI Africa Tour 2014, Dan Craven und Mekseb Debesay über uns in die World Tour und jetzt BIKE AID am Start der Weltmeisterschaft zu sehen, mehr können wir mit den gegeben Mitteln nicht erreichen“.
Unser Konzept scheint also weiterhin im Aufwind und auch sportlich hat sich das Team mit etlichen Top Ten Platzierungen bei Rennen der Kategorie 1 und HC deutlich verbessert. Bestes Ergebnis war sicherlich der zweite Platz von Meron Teshome auf der elften Etappe der Tour of Qinghai Lake (2.HC) aber auch die Ergebnisse von Nikodemus Holler bei den Gesamtwertungen der Rundfahrten in Gabun, Irland und China. Aktuell bestreitet das Team noch ein Trainingscamp in Bad Salzhausen, um sich auf das Zeitfahren vorzubereiten. Vor Qatar steht am kommenden Montag noch der Sparkassen Münsterland Giro (1.HC) an. Mit Greipel, Kittel, Degenkolb, Cavendish schon ein kleiner Test für das WM Straßenrennen in Qatar und ein weiteres Highlight im Rennkalender unseres Teams.