9200 Kilometer Luftlinie lagen zwischen dem Sitz des saarländischen Teams und der kleinen Insel Mauritius im indischen Ozean, die Austragungsort der Tour de Maurice war. Währenddessen stand mit der hochkarätig besetzten ZLM Tour in den Niederlanden quasi das Heimrennen für Fahrer Wesley Mol an. Auf der Insel, die bekannt für ihre traumhaften Strände ist, war der Anspruch kein anderer als das gelbe Trikot. Beim 2.Pro Rennen in Holland wollten die Fahrer von BIKE AID das Rennen durch Ausreißergruppen aufmischen, das gelbe Trikot hier utopisch.
Einen Tag bevor das Geschehen in Holland startete, fuhr Dawit Yemane bei der ersten Etappe der Tour de Maurice auf den dritten Platz und Team BIKE AID setzte sich direkt an die Spitze der Teamwertung. Beim Team Zeitfahren am Folgetag bauten sie ihren Vorsprung aus und mussten sich nur gegen ein Team mit kompletten Zeitfahrquipment geschlagen gegeben. Auf Etappe drei fährt Pirmin Eisenbarth dann auf den dritten und am finalen Tag auf den 2 zweiten Platz. So nah am Sieg und doch sollte es vier Tage lang nichts für das saarländische Team werden. Das Endergebnis trotzdem beachtlich: Sieger der Teamwertung mit 17 Minuten Vorsprung, Eric Muhoza wird bester Nachwuchsfahrer, Pirmin Eisenbarth wird Dritter in der Gesamtwertung, Dawit Yemane wird der aktiveste Fahrer der Rundfahrt. Eine Ausbeute, die sich absolut sehen lassen kann. Ein Sieg oder das gelbe Trikot blieb jedoch bisher aus.
Nach einem Tag Pause gab es mit dem Eintagesrennen Classique de l'île Maurice noch eine letzt Chance. Das perfekte Ende des Mauritiusaufenthalt wurde Dawit Yemane im Sprintfinish um Haaresbreite verwehrt. Ein weiterer zweiter Platz auf der Insel Mauritius.
Bei der ZLM Tour ging es gegen Teams wie Jumbo-Visma oder Alpecin-Deceuninck erst einmal darum ein Gefühl für das Rennen zu bekommen. Insbesondere die Windkanten erteilten den Fahrern direkt einmal eine Lektion. Sie lernten jedoch schnell und schon am Folgetag zeigte der ex Mountainbiker Vinzent Dorn eine starke Performance in der Ausreißergruppe. Trotz Stürzen, Pannen und einer extremen Rennhärte fuhren die Jungs immer intelligenter und behaupteten sich gegen die ganz Großen. Auf der letzten Etappe zeigte auch der Franzose Léo Bouvier eine super Leistung in einer kleinen drei Mann Ausreißergruppe, die erst kurz vor Schluss gestellt wurde. Auch wenn bei dieser Rundfahrt nicht alles nach Plan lief, zeigten die Jungs, dass sie auch auf höchstem Niveau mithalten können.
„Insbesondere Vinzent Dorn hat mich über die letzten fünf Tage beeindruckt. Es ist seine erste Saison auf der Straße und es ist erstaunlich wie schnell er dazulernt und weiß seine Stärken richtig einzusetzen.“ So der sportliche Leiter Anton Wiersma nach dem Rennen.
Fotos von Daphney Dupré und ZLM Tour