Aber schnell muss man zu der Schlussfolgerung kommen, dass eben genau dieses „kleine“ Team durchaus seine Attraktivität zu besitzen scheint und gleichermaßen für Zuschauer, Veranstalter und Medien interessant zu sein scheint. Mit Konzept, wie auch der bisherigen sportlichen Entwicklung.
Doch wie so oft, zeigt sich dann auch recht schnell, wo der oder die Unterschiede zwischen diesen beiden Welten liegen. Oberflächlich betrachtet könnte man ja ganz einfach sagen: im Geld. Spricht man bei den anderen Teams ja von Budgets zwischen in etwa 4 Millionen bis zu dem Branchenführer Team SKY mit rund 30 Millionen Euro pro Jahr, wohingegen man sich mit einem geringen Bruchteil dessen bei den Jungs aus dem Saarland zufrieden gäbe.
Aber dies wäre wie so oft nur die halbe Wahrheit. Denn schnell wird auch klar, dass man zwar bereits Rennen auf diesem oder ähnlichem Niveau bestritten hat, aber eben zu einem ganz anderen Zeitpunkt im Jahr. Und der Unterschied zwischen „Champions League“ und dritte Liga könnte eben zu keinem Zeitpunkt größer sein als jetzt.
Für das gesamte Team stellte die Einladung zu dieser Rundfahrt eine Ehre aber auch eine große Herausforderung zugleich dar. Zudem mussten gleich zwei Fahrer kurzfristig ersatzlos von der Startliste gestrichen werden. Schade, dass es die vorgesehenen Kapitäne waren. Nikodemus Holler erlitt eine Entzündung im Knie, die es ihm unmöglich macht an der Rundfahrt teilzunehmen. Und Jean Bosco Nsengimana aus Rwanda erhielt sein Visum nicht wie erhofft rechtzeitig zum Start der Rundfahrt.
Was am Ende der ersten Etappe dann übrig blieb, war eine Mischung aus Ernüchterung und Hoffnung. Ernüchterung, da man mit Meron Teshome und Timo Schäfer gleich zwei Fahrer verloren hatte. Der eine (Meron) stürzte und konnte den Anschluss nicht wieder herstellen, der andere (Timo) hatte einen technischen Defekt und musste gleich an der ersten Bergwertung feststellen, dass es kein „Zurückkommen“ mehr geben wird.
Die Hoffnung ruht nun auf den verbliebenen drei Fahrern, die weiter ihr bestes geben werden, um im Kampf David gegen Goliath zu bestehen. Gerade auf Amanuel Mengis aus Eritrea daf man weiter gespannt sein, wie er sich entwickeln wird und wie er die harte Gangart des Rennens annehmen wird.
phto-credits: William Donnarel
Ergebnis 1. Etappe Ruta del Sol