Erneut konnten sich unsere Jungs im benachbarten Lothringen mit der französischen Konkurrenz messen und konnten sie auch etwas ärgern. Die zweite Austragung der Routes de Moselle ist ein Rennen über 4 Etappen in 3 Tagen. Zwei abendliche Rundstreckenrennen in Forbach und Freyming-Merlebach, ein Bergzeitfahren und das große Überlandrennen von Saargemünd waren doch sehr unterschiedliche Herausforderungen und damit nicht gerade einfach. Als Challenge ausgetragen, konnte man aber auch nur einzelne Etappen bestreiten.
Timo Schäfer, Oliver Corpus, Sven Martin, Yves Konkel und Matthias Schnapka stellten das Aufgebot für die erste Etappe in Forbach. Noch besser besetzt war der angereiste BIKE-AID Fanclub, der für mächtig Stimmung sorgte. Die Strecke wenig spektakulär, da es einfach 45 mal den Boulevard rauf und runter ging. Die Zuschauer konnten dafür aber den gesamten Verlauf verfolgen; die Fahrer leider aber auch. Somit war es nicht einfach für eine Gruppe sich vom Feld abzusetzen. Dank der Wendepunkte hatte man immer wieder das Gefühl es läuft zusammen und man musste sich Meter für Meter erkämpfen. Matthias Schnapka schaffte den Sprung in einer Ausreißergruppe und dank der Unterstützung seiner Teamkollegen im Hauptfeld wurde die Nachführarbeit möglichst unterbunden. Zwar konnte sich kurz vor Ende Alexandre Brandt (VC Dolois) absetzten und den Sieg einstreichen, dafür hielt Matthias Schnapka im Sprint den Rest der Gruppe in Schach und wurde zweiter.
Am nächsten Tag stand erst mal ein Zeitfahren über 9km auf dem Programm. Gerne hätte Matthias Schnapka hier seinen Podiumsplatz in der Gesamtwertung verteidigt, aber mit Platz 10 im Etappenergebnis war daran erst mal nicht zu denken. Auf der abendlichen Etappe in Freyming-Merlebach reichte es zwar erneut mit Platz 8 zu einer Top Ten Platzierung, aber in der Gesamtwertung hieß dies Rang 6. Mit einem Solosieg konnte sich Julien Pierrat (SC Sarreguemines) das Trikot des führenden in der Gesamtwertung überstreifen.
Highlight der Routes de Moselle war die Schlussetappe über 143km durch den Bliesgau. Erst bei einem Überlandrennen lässt sich die Atmosphäre des Strassenrennsports so richtig erleben und in Deutschland gibt es nur sehr wenige dieser Rennen für Amateure. Hoch motiviert standen Daniel München, Sven Martin und Matthias Schnapka am Start, ging es doch durch das heimische Trainingsrevier und die Herausforderungen der Strecke waren bestens bekannt. Unser Teamfahrzeug war bestückt mit 4 Mädels, was im Tross der Sportlichen Leiter nicht für wenig Aufmerksamkeit sorgte. Neutralisiert wurde das Feld durch Saargemünd hinauf Richtung Woustviller geführt und dann „scharf“ gestartet. Wie in Frankreich üblich, hatten die Fahrer scheinbar wenig Respekt vor der langen und schweren Strecke die Attacken gingen los. Als das Feld an der Bergwertung bei Cadenbronn erstmals auseinander Riss, war zu sehen, dass der Führende der Gesamtwertung kein Bergfahrer war. Im Tal lief es zwar wieder zusammen, aber hinauf zur nächsten Bergwertung nach Rouhling reichten seine Kräfte nicht mehr. Mit Thomas Krasniak (UC Amneville) und Gregoire Balland (JEC Deodatienne) waren zwei Fahrer aus der Gesamtwertung in der ersten Gruppe vertreten und Matthias Schnapka schaffte kurz vor der Bergwertung ebenfalls den Anschluss. Jetzt musste Tempo gemacht werden, aber es waren noch fast 100km zu fahren. Über Puttelange-aux-Lacs verlief das Rennen bis zum südlichsten Punkt in Schmittweiler, um sich nach vielen weiteren Anstiegen bei der Hermeskappel hinab ins Bliestal zu stürzen. Immer wieder versuchten es Krasniak, Balland und Matthias Schnapka sich gegenseitig in Bedrängnis zu bringen, aber die 3 passten bestens aufeinander auf. Mit gutem Vorsprung auf die weiteren Fahrer der Gesamtwertung erreichten sie schließlich in Saargemünd das Ziel, womit Matthias Schnapka die Routes de Moselle auf Platz 3 der Gesamtwertung beenden konnte. Damit war das BIKE-AID Trikot das erste mal auf dem Podium einer französischen Elite Rundfahrt vertreten. Der Gesamtsieg ging verdient an Thomas Krasniak (UC Amneville), Bruder der nicht wenig erfolgreichen Julie Krasniak. Auch Sven Martin und Daniel München konnten das schwere Rennen beenden und belegten die Plätze 37 und 40.
3 Tage schöne Radrennen in Frankreich, die wir gerne nächste Jahr wieder bestreiten. Hoffen wir das Organisator Andre Wilmouth und die beteiligten Vereine auch 2012 die 3. Austragung der Rundfahrt auf die Beine stellen.