Erneut konnten einige Fahrerinnen und Fahrer von BIKE-AID internationale Renn-Atmosphäre in Belgien genießen. Désirée Schuler und Nicole Ackermann bestritten 5 Rennen, darunter auch ein Rennen der belgischen Top Liga Wielertrofee Vlaanderen und das renommierte Rennen Marc Van Beek Memorial in Brasschaat.
Zum Auftakt der Rennwoche wurde Désirée Schuler 3. in Kortrijk. Im Sprint aus einer Spitzengruppe musste sie sich nur der ehemaligen Juniorinnen Weltmeisterin
Julien d´Hoore vom Profiteam Topsport Vlaanderen, sowie
Lauren Kitchen vom Australian Institute of Sport geschlagen geben. Wie üblich in Belgien, müsste man selbst das kleinste Rennen als international hochkarätig bezeichnen. Fahrerinnen aus mehreren Profiteams und aus verschiedenen Ländern und Kontinenten, darunter nicht selten Nationale Meisterinnen oder sogar Weltmeisterinnen. Für Nicole Ackermann war es das erste Rennen mit solch hochwertigem Startfeld. Sie belegte einen guten 14. Platz.
Nicht ohne Grund stationieren sich viele Nationalmannschaften und Profiteams in der Saison in Belgien um ihren Fahrerinnen und Fahrern gute Rennen zu bieten. So konnten sich unsere Mädels z.B. mit der Auswahl des Australian Institute of Sport messen. In Heusden ging der Sieg an die Australierinnen und Désirée Schuler verpasste auf Platz 4 nur knapp das Podium. Nicole Ackermann konnte mit Platz 7 ihr erstes internationales Top Ten Ergebnis einfahren. Auch in den anderen Rennen konnte konnten sich die beiden gut platzieren. Eines der Highlights ist das Rennen in Brasschaat. Ein Strassenrennen, bei dem die Top 20 anschließend zu einem hoch dotierten Ausscheidungsfahren antreten darf. Désirée Schuler wurde 12. hinter der Siegerin
Emma Johannson aus Schweden. Im Ausscheidungsfahren wurde sie 13., der Sieg ging
Kirsten Wild von Cervelo.
In Belgien und vor allem in Flandern ist Radsport die Sportart Nr. 1 mit einer langen Tradition. So konnte sich dort auch der Frauenradsport so gut entwickeln. Bei den Männern kann man in der Saison in der Regel gleich unter mehreren Rennen an jedem Wochentag wählen. Es sind die sogenannten „Kermesse koers“. In Flandern feiert jedes kleine Dorf seine Kirmes und dies meist über mehrere Tage. In Erondegem fuhren samstags die Mädels ein Rennen der Wielertrofee Vlaanderen, montags gab es ein Männerrennen. Hört man die Zuschauer sprechen, kann man die lange Tradition dieser Rennen nachempfinden. Ein älterer Zuschauer bot Matthias Schnapka eine Cola zur Motivation an und erzählte, wie damals Greg Lemond das Rennen gewonnen habe und dabei bei ihm übernachtet habe. Matthias Schnapka hätte es gerne diesem Greg Lemond nach gemacht, schaffte aber nur einen 22. Platz. Dabei war er besonders motiviert, denn ein gewisser Florian Salzinger hatte 2005 in Erondegem den ersten Sieg für das Team Coogee Saar eingefahren.
Dafür gelang der Sieg bei einem Rennen in Beveren. Aus einer Spitzengruppe konnte Matthias Schnapka nach den zweiten Plätzen bei VR Cup und Team Tour endlich eine Sieg feiern. Bei größeren Rennen fangen die Belgier gerne an zu wetten. Sie stellen Tafeln auf, auf denen die Wetteinsätze vermerkt werden und es wird eifrig diskutiert, wer das Rennen gewinnen könnte. Vielleicht wegen dem Sieg fing ein Rennsprecher einige Tage später in Beernem plötzlich an, über den deutschen Fahrer in der Spitzengruppe zu erzählen. In dem hochwertigen Feld war Matthias Schnapka sicher kein Sieg-Anwärter, aber das wussten die Belgier nicht. Er belegte einen 8. Platz, womit er sehr zu frieden war. Gleich im Zieleinlauf kam ein Belgier und berichtete von seinem nicht unerheblichen Wetteinsatz, den er verloren hatte. Er freute sich leider nicht über den 8. Platz, wollte aber gleich ein Bier ausgeben.
Vielen Dank an Frederik Van Eeckhoven für die Fotos aus Beveren!