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Julian Lino zu BIKE AID

Samstag, Jul 17, 2021 in Pro Cycling

Die „Gwenn ha Du“, die schwarz weiße bretonische Flagge, trifft man überall in Europa bei internationalen Radrennen. Denn die Bewohner der Bretagne sind Radsport verrückt und stolz auf ihre Region. Einer von ihnen gehört ab jetzt zu unserem Team.

Die Bretagne, von Wind und Regen geprägt, eine eher ungemütliche Gegend zum Radfahren. Dies hält die Bretonen aber nicht davon ab. Wenn man als Urlauber bereits eine dicke Regenjacke trägt und Unterschlupf sucht, fahren die abgehärteten Bretonen noch fröhlich in kurzer Hose durch die Gegend. Vielleicht sind es diese ungemütlichen Bedingungen, warum aus der Region viele erfolgreiche Radsportler kommen. Hier wird man nicht zum Weichei.

Julian Lino ist in einem kleinen Ort in dieser Gegend aufgewachsen. Er sagt über sich selbst, dass er als Jugendlicher einen Energieüberschuss hatte, nicht wusste wohin mit all seinem Bewegungsdrang. Als er mit 14 Jahren mit dem Radsport begann, hatte er dafür ein Ventil gefunden. Dennoch legte er nicht den vollen Fokus auf den Radsport, bis zu seinem 22. Lebensjahr stand sein Studium im Vordergrund. Er entdeckte aber seine Passion für das Zeitfahren, wo er bislang 11 Siege bei französischen Elite Rennen einfuhr.

„Mit 22 Jahren bin ich einer DN1 Mannschaft (1. Französische Bundesliga) beigetreten, dieses Jahr belegte ich den 4. Platz bei den Französischen Zeitfahrmeisterschaften der Amateure mit 7 Sekunden Rückstand  auf Platz 2. Nun möchte ich sehen, wie weit ich kommen kann. Der Wechsel zu BIKE AID ist für mich eine echte Herausforderung, die mir viel Motivation gibt, ich kann es kaum erwarten, mit diesen Jungs Rennen zu fahren“, so Julian Lino.

Jetzt hatte die Tour de France dieses Jahr in der Bretagne ihren Start, die Strecke verlief fast an Julians Haustür vorbei. Matthias Schnapka ist aktuell wieder vor Ort für die ARD im Einsatz. In den kommenden Wochen startet das Team BIKE AID bei mehreren Rennen im Nordwesten Frankreichs, dem GP Pérenchies bei Roubaix, die Polynormande in der Normandie und vor allem das legendäre Etappenrennen Kreiz-Breizh im Herzen der Bretagne.

Am Ende wirkt es so, als wäre dies kein Zufall. „Wir waren nicht konkret auf der Suche nach einem Fahrer aus Frankreich, hatten aber bereits die Einladung zu den Rennen. Allerdings wollen wir uns frühzeitig mit Optionen für die kommende Saison beschäftigen. Wir wollen unser Team weiter entwickeln und ggf. auch ein paar Positionen ändern. Ich war auf der Anreise zur Tour in die Bretagne, als ich mit Julian in Kontakt trat. Als er mir sagte wo er wohnte, musste ich lachen, fuhr ich doch gerade wenige Kilometer an seinem Ort vorbei“, so Matthias Schnapka.

So passte es perfekt, ein Kennenlernen war einfach möglich und vor allem ist Julian mit seinen Ortskenntnissen eine echte Verstärkung für das Etappenrennen Kreiz-Breizh. „Die kommenden drei Rennen in Frankreich bieten eine gute Möglichkeit Julian im Hinblick auf die nächste Saison zu testen. Wir würden uns sehr freuen, unser Team mit einem französischen Fahrer zu verstärken. Frankreich bietet großartige Rennen und ohnehin sind wir als Saarländer Halbfranzosen“, so Timo Schäfer.

Artikel Ouest France