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Holler Top 20 bei Tour du Luxembourg

Montag, Jun 4, 2018 in Pro Cycling

Eine schwere Lektion für das Team und dennoch eine große Motivation.

2003 endete eine Etappe der Deutschland Tour in Saarbrücken. Im Jahr zuvor sorgte das Saarland noch für einen Tour de France Rekord: 1,2. Mio. Zuschauer feierten eine Tour de France Flachetappe. Danach gab es nie wieder ein Profi Radrennen im Saarland. Das ist lange her. Aber was hat das mit der Tour du Luxembourg zu tun?

Ein kleiner Schritt über die Grenze und man zelebriert seit 1935 ununterbrochen die Tour du Luxembourg. Zu diesem prestigeträchtigen Rennen erhielt BIKE AID nun erstmals eine Einladung, ein Rennen der zweithöchsten Kategorie im internationalen Radsport.  

Eine Würdigung der jüngsten Erfolge des Teams aber ebenso ein Zeichen, dass im Saarland wieder etwas in Bewegung ist. Denn seit 2014 gibt es im Saarland erstmals ein Profiteam, welches international erfolgreich unterwegs ist und mit seinem besonderen Konzept auffällt.  

Der Bewegung nicht genug, steht in diesem Jahr die Neuauflage der Deutschland Tour an und auch gleich ein Etappenziel im saarländischen Merzig. Daher lohnt ein Blick über die Grenze und erfreulicherweise ließ es sich auch der Saarländische Rundfunk nicht nehmen, das Team im Hinblick auf die Deutschland Tour in Luxembourg zu begleiten.  

Also alles bestens? Wenn´s so einfach wäre... Die Tour du Luxembourg ist nichts zum dahin rollen. Gerade der Norden in den Ardennen ist ein schweres Terrain, ständig rauf und runter, rechts und links. Die Tour du Luxembourg war 2018 ein offenes, hart umkämpftes Rennen mit geringen Zeitabständen bis zum Schluss. Die BIKE AID Fahrer hatten allesamt schwer zu kämpfen, von grandiosen Siegen können wir leider nicht berichten.  

Ausflüchte wollen wir nicht suchen aber vielleicht doch etwas die Dinge in Relation setzen. Unser Sprinter Lucas Carstensen hat gerade noch bei der Irland Rundfahrt eine Etappe gewonnen, war sicher nicht ganz erholt und musste auf der dritten Etappe erschöpft das Rennen beenden. Dabei hat er dieses Jahr schon Top Sprinter wie Adrien Petit den Sieg weggeschnappt, der in Luxembourg ebenso nicht zum Zug kam.

Erstmals für BIKE AID in Europa am Start war der eritreische Meister Meron Abraham. Er hat sein Talent schon bei einigen Rennen gezeigt aber um sich in einem top besetzten Rennen in Europa zu behaupten, fehlt ihm auch noch viel Erfahrung. Das braucht Zeit, die richtigen Rennen und das Vertrauen des Teams. Dennoch quälte er sich durch und erreichte das Ziel in Luxembourg.  

Kommen wir noch zu Nikodemus Holler. Er ist die Säule des Teams, fährt bei fast jeder Rundfahrt ein gutes Ergebnis in der Gesamtwertung ein. Auch er hatte mit der Müdigkeit zu kämpfen. 8 Tage Rundfahrt in Irland auf einem 8. Platz beendet. Dann zwei Tage „Erholung“ und weiter in Luxembourg. Wenn die Form stimmt, geht das. Allerdings braucht es dann immer länger, bis die Beine in Gang kommen.  

So richtig zündete Niko auf der Schlussetappe auf dem knackigen Rundkurs mit einer 15% steilen Zielrampe. Den Steigungsgraden gleich, beendete er die Etappe auf Platz 15 und schob sich auf den 19. Platz in der Gesamtwertung. Das ist kein Sieg aber erneut ein sehr starkes Ergebnis. Gerade mal ein Platz hinter Pieter Weening aber vor großen Namen wie Sylvain Chavanel oder Christophe Laporte.  Übrigens: Den Prolog in Luxembourg gewann Damian Goudin, den Niko Anfang des Jahres in Gabon auf Platz 3 der Gesamtwertung verwies und welcher in Luxembourg auf Platz 73 das Rennen beendet. OK, so funktioniert Radsport nicht, dennoch zeigt es mit welchen Namen sich Niko messen kann.  

Für das Team war es abschließend betrachtet eine harte Prüfung aber ein großartiges Rennen bei unseren Nachbarn in Luxembourg, denen wir für ihre Einladung und Gastfreundschaft danken. Bald gibt es Radsport auf diesem Niveau auch wieder im Saarland und das ist Motivation genug für unser Team, sich bei den nächsten Rennen stetig zu verbessern.

Ergebnis Gesamtwertung

Tour du Luxembourg

SR Aktueller Bericht 30.05.2018 Vorbericht (Start bei 00:34:06)

SR Aktueller Bericht 31.05.2018 Prolog  (Start bei 00:04:16 h)

SR Sportarena 03.06.2018 Schlussbericht (Start bei 00:01:04 h)