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Henok Mulubrhan - von BIKE AID zum Giro?

Donnerstag, Mär 31, 2022 in Pro Cycling

Nach drei sehr erfolgreichen Monaten bei BIKE AID erfüllt sich Henok Mulubrhan seinen Traum und wechselt ab dem 1. April 2022 in ein Pro-Kontinental Team, um den Giro ins Visier zu nehmen.

Drei Monate – eigentlich eine kurze Zeit. Dennoch waren es sehr erfolgreiche und intensive drei Monate mit Henok Mulubrhan. „Der Fahrer, der eigentlich nicht zu uns kommen sollte“ geht nun wieder. Er geht als frischgebackener Afrikameister, Vierter der Antalya-Rundfahrt und Fünfter der Rwanda-Rundfahrt. Mehr muss man aus reiner Leistungsperspektive nicht hinzufügen. 

Kein leichter Abschied

Das dachten sich auch andere Teams und zögerten nicht lange, als sie noch einen Bergfahrer für den Giro d’Italia suchten. Die Wahl fiel schnell auf Henok Mulubrhan aus Eritrea. Für Henok stellt sich nun erneut eine Weiche für seine weitere Karriere, die er sich diesmal nicht nehmen lassen kann: „ich war glücklich und traurig zugleich, als das Angebot bei mir ankam. Für mich bedeutet es, dass ich den nächsten Schritt machen kann und vom Giro d’Italia in einem Monat träumen darf. Andererseits habe ich bei BIKE AID eine tolle Mannschaft und unglaublichen Support vorgefunden – nun so früh wieder zu gehen ist nicht leicht“, so Henok Mulubrhan. 

Timo Schäfer zum Abgang des starken Eritreers: „Henok zu verlieren schmerzt natürlich, gerade jetzt nach den so großartigen Erfolgen in den ersten Rennen. Aber für ihn ist es gut und es war bzw. ist ja unser Ziel Fahrer aus Afrika zu entwickeln und ihnen den Weg zu Grand Tours zu ermöglichen“.  

Afrikas neue Generation

Jedoch ist es eine logische Konsequenz. Eine Konsequenz aus vielen Entwicklungen, die aktuell auf der internationalen Radsportbühne stattfinden. So waren Fahrer aus Afrika noch vor wenigen Jahren im Fahrerfeld eher beäugt, wenn nicht belächelt worden. Auch wir erhielten Kommentare wie: „in Afrika kann ja jeder gewinnen“. Doch spätestens seit vergangenem Sonntag dürfte das jedoch Geschichte sein – der Radsport in Afrika muss ernst genommen werden und nicht nur von Pionieren, sondern von der gesamten Radsportwelt. Biniam Girmay aus Eritrea zeigte auf beeindruckende Art und Weise, was die „neue Generation“ aus Afrika kann, als er bei Gent – Wevelgem die gesamte Weltspitze hinter sich ließ und selbst in jene aufstieg. „In Afrika gibt es so viele talentierte Fahrer, die einfach nicht die Chancen bekommen. Je mehr Fahrern man diese Möglichkeiten bietet, sich auch hier in Europa zu messen, umso mehr werden es auch am Ende in die Spitze schaffen“, so Matthias Schnapka. 

Siegermentalität

Auch Henok hat das Potenzial sich in diese Riege einzureihen. Er gehört dieser Generation des Afrikanischen Radsports an und macht sich nun auf, um zu beweisen, was für ein Potenzial in den jungen Männern aus Ostafrika steckt. „Henok hat eine absolute Siegermentalität. Seit dem ersten Tag hat er davon geredet Rennen zu gewinnen. Nicht gut zu fahren, oder das übliche „mal sehen“ – nein, er wollte gewinnen. Das hatten wir so in der Ausprägung noch nicht bei uns im Team und ich hoffe, dass ein Teil dieser Mentalität im Team bleiben wird“, so Timo Schäfer. 

Das gesamte Team BIKE AID wünscht Henok viel Erfolg auf seiner weiteren Reise und wir hoffen, dass sich Henok noch weitere Träume erfüllen wird. Wir arbeiten weiter daran, jungen Talenten aus Afrika diesen Weg zu ermöglichen und freuen uns einen Beitrag zu dieser positiven Entwicklung zu leisten!