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Désirée Schuler gewinnt Team Tour

Freitag, Jul 23, 2010 in Pro Cycling

Nach dem erfolgreichen VR-Cup gelingt auch der Sieg bei der renommierteren Team Tour Baden-Württemberg. Matthias Schnapka erneut zweiter in der Gesamtwertung.
Gleiches Konzept, anderes Rennen. Kleine Rundfahrt mit 4 Etappen im Raum Stuttgart, für Männer- und Frauenteams. Also wieder gegenseitiges Anfeuern und Betreuen und gemeinsames Feiern. Dies scheint die Fahrerinnen und Fahrer von BIKE-AID zu beflügeln. Zu dem nennt sich das ganze „Team Tour“ und die Mädels arbeiten als Team zusammen und fahren damit von Erfolg zu Erfolg. 
 
Die Geschichte ist schnell erzählt. Souverän sichert sich unsere Sprinterin Nicole Ackermann auf der ersten Etappe in Deisslingen die Punkte der Zwischensprints und kann sich das Sprinttrikot überstreifen. Mit einem taktischen Schachzug gelingt Ellen Janßen der Sieg und Désirée Schuler sichert das Podium mit Platz 3 ab. Für Nicole Ackermann bleiben noch zwei flache Etappen um sich genügend Punktevorsprung vor der bergigen Schlussetappe zu sichern. Die Klassement Fahrerinnen helfen ihr dabei, wenn gleich Nicole´s Antritt kaum jemand folgen kann. Auf der 3. Etappe in Plüderhausen hat sie damit das Trikot vorzeitig sicher und gewinnt den Sprint des Hauptfeldes. Da könnte sich der Norweger Thor Hushovd bei Nicole noch etwas Sprintnachhilfe holen. Er muss noch auf den letzten Etappen bei der Tour de France um das Grüne Trikot bangen.  
 
Das Führungstrikot in der Gesamtwertung mussten wir auf der zweiten Etappe an Nationalfahrerin Johanna Badmann vom Team Stuttgart abgeben. Nach dem aber auf der 3. Etappe das Sprinttrikot sicher war, machten wir uns an die Rückeroberung. Désirée Schuler gelang mit Ellen Heiny vom Team Rothaus die Flucht und am Ende der Etappensieg mit 3min Vorsprung. Damit ging sie mit einem guten Zeitpolster in die Schlussetappe. Die Etappe ist nichts für Sprinter. Das Höhenprofil gleicht einem spitzen Geodreieck: 1km runter, 1km hoch. In der Summe über 20 Runden ein HC-Kategorie Berg der Tour de France. Die Favoritinnen belauerten sich gegenseitig und blieben zusammen. Damit keine Gefahr für Désirée Schuler aber eine weitere Option für Ellen Janßen. Mit einem starken Antritt in der Schlussrunde sicherte sie sich den Tagessieg und die Zeitbonifikation. Damit konnte sie Johanna Badmann vom Podium verdrängen und die Rundfahrt hinter Désirée Schuler und Ellen Heiny auf Platz 3 beenden. Erfreulich auch, das unsere Fahrerin Nadja Zaiser alle 4 Rennen beenden konnte und somit immer besser auf der Straße zurecht kommt. 
 
Die Option mit dem Antritt hatte auch Matthias Schnapka. Mit 3 Fahrern waren wir das kleinste Team am Start. Jan Paffhausen stürzte auf der ersten Etappe schwer und konnte das Rennen nicht mehr fortsetzen. Nur noch zu zweit waren die Aussichten nicht groß. Auf der zweiten Etappe gelang Matthias Schnapka aber die Flucht in einer Vierergruppe und Anschließend der zweite Platz. Die 4 Fahrer hatten sich einen Vorsprung von 1:30min rausgefahren und damit gute Aussichten in der Gesamtwertung. Doch um dies zu halten, musste Nils Kramer und Matthias Schnapka in den weiteren Etappen einiges an Kraft investieren. Auf der 3. Etappe entwischte eine Gruppe mit 5 Fahrern und hatte zwischenzeitlich 1:45min Vorsprung. Rund 30 Runden mussten Nils und Matthias im Feld die Verfolgungsarbeit leisten um am Ende den Vorsprung auf 22. Sekunden zu reduzieren.  
 
Die Jungs hatten bei allen Etappen die doppelte Rundenzahl zu fahren. Dies bedeutete auf der Schlussetappe 40km Anstieg, also etwa zwei HC-Kategorie Berge. Eigentlich gute Aussichten für unsere Fahrer, die sich eher Bergauf wohl fühlen, zu mal der Führende in der Gesamtwertung eher ein Rundstreckenfahrer ist. Aber wieder entwischte eine Gruppe und die beiden mussten auf den letzten Runden alles geben um den Vorsprung reduzieren. Die Mannschaft um den Führenden Valentin Holtz war aber auch schon so geschwächt, dass er selbst mitarbeiten musste um seinen Gesamtsieg zu sichern. In der Schlussrunde war der Vorsprung klein genug aber die Kräfte geschwunden. Mit einem Antritt versuchte Matthias Schnapka sich den Gesamtsieg zu holen. 4 Sekunden musste er Valentin Holtz abnehmen. Im Ziel hatte er ein paar Meter Vorsprung und die Jury begann zu rechnen. Es war so knapp, das es eine halbe Stunde dauerte, ehe das Ergebnis fest stand. Genau 1 Sekunde fehlte Matthias Schnapka am Ende auf den Gesamtsieg.