Avajan, dieses kleine Dorf kennen vielleicht nur wenige, es liegt an der Landstraße nach Loudenvielle. Allerdings könnten die Namen der Bergpässe drum herum kaum klangvoller sein: Aspin, Tourmalet, Azet, Peyresourde, Portet, um nur einige zu nennen. Jährlich kommt auf irgend einer Route die Tour de France hier vorbei, tausende Radsporttouristen hinterlassen ihren Schweiß auf den Straßen.
In diesem kleinen Dorf wohnen die drei Brüder Romain, Mathieu und Anthony. Die Zwillinge Mathieu und Romain arbeiten das ganze Jahr für den Tour de France Veranstalter ASO, sind meist unterwegs oder in Paris. Anthony, der Dritte im Bunde, lebt ebenfalls der Arbeit wegen in Paris. Die drei Brüder haben schon die ganze Welt gesehen, in Afrika und Südamerika gearbeitet. Wann immer sich die Zeit findet, treffen sie sich zuhause in ihrer Heimat, in dem kleinen Haus in Avajan.
Aber wenn sie Urlaub haben, ist keinerlei Ruhe angesagt. In ihrer „Freizeit“ organisieren sie mit aller Hingabe die Route d´Occitanie. Ein Etappenrennen in den Pyrenäen, ein letztes Vorbereitungsrennen für die Tour de France. Die größten Teams und Namen stehen jährlich am Start. Ihr Vater Pierre Caubin ist Präsident des Rennens, die ganze Familie ist im Einsatz.
Unser Team BIKE AID hat das große Privileg zu diesem Rennen eingeladen zu werden. Ein schweres Rennen, keine Flachetappen, nur hohe Bergpässe und Sieger wie Bernal, Valverde oder Quintana. Wer hier mithalten kann, hat das Potential zum Profisportler. Für unsere Afrikaner ist das Rennen daher ein harte Herausforderung, zeigt aber auf wo sie stehen, was noch entwickelt werden muss.
Unsere beiden Sportler Charles Kagimu und Salim Kipkemboi machten sich schon vorab auf den Weg in den Süden Frankreichs, 1.200km entfernt von Blieskastel. Sie durften einige Tage bei der Familie Caubin wohnen und so bereits einige Abschnitte der anstehenden Etappen abfahren.
„Das Charles und Salim einige Tage bei den Caubin Brüdern wohnen durfte und so herzlich aufgenommen wurden, hat uns bewegt, dies ist absolut keine Selbstverständlichkeit. Aber wenn man die Familie etwas näher kennenlernt, weiß man, warum sie das tun. Wie bei unserem Team steht hier die Passion für den Radsport im Vordergrund, die Freude und Hingabe für die Sache“, so Matthias Schnapka, der die beiden begleitete.