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Aus Ruanda, Eritrea und Tanzania ins Saarland

Sonntag, Jan 3, 2016 in Pro Cycling

Jean Bosco Nsengimana, Gewinner der Tour de Rwanda 2015 und  Janvier Hadi, bereits für die Olympischen Spiele 2016 nominiert, komplettieren die sechs afrikanischen Sportler im STRADALLI – BIKE AID Team.

Zwei Fahrer aus Ruanda schaffen den Sprung ins Saarland und werden ab dieser Saison die Möglichkeit haben, ihr Talent auf internationaler Profi-Bühne unter Beweis zu stellen. Doch welche Bedeutung hinter diesem Schritt steht, wird erst auf den zweiten Blick so richtig deutlich.

Dabei muss man erst den Hintergrund und die Geschichte des Landes verstehen, aus dem beide den Weg nach Deutschland antreten. Der eine - Jean Bosco - hat gerade die schwere Tour du Rwanda souverän für sich entscheiden können und somit sein Potenzial als Klassementfahrer bei Rundfahrten unter Beweis gestellt. Der andere - Janvier Hadi - hat sich gerade für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro qualifiziert und die Afrikaspiele im Juli 2015 gewonnen. Einer, der bei Eintagesrennen auf sich aufmerksam machen kann. 

Doch ist es ein weiter Weg, den beide gegangen sind. Erst 1994 – beide waren erst geboren und Kleinkinder – brach die schwierigste Epoche Ihres Landes aus – der Genozid oder auch Völkermord. In kurzer Zeit wurden praktisch 80 Prozent des Tutsi – Stammes ermordet. Rund 1 Million Menschen. Natürlich prägt diese Geschichte dieses Land, das sich nach und nach davon erholt und quasi neu erfindet (siehe Bericht Tour du Rwanda). 

Aus sehr einfachen Verhältnissen schaffen es nun beide Ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Als Profi in Europa Fuß zu fassen! Wir als BIKE AID sind mehr als stolz, diesen beiden Jungs diesen Traum erfüllen zu können. Wir freuen uns darauf, ein teil Ihres weiteren Weges zu sein und werden alles dafür tun, dass ihr Lebenstraum eine unvergessliche Geschichte wird.

Video King of the Mountain - Ruanda  

Ein weiterer Neuzugang kommt aus einem Land, mit dem wir nun schon mehr Erfahrung haben. Meron Teshome aus Eritrea ist ein hoffnungsvolles Sprinttalent und er war 2013 bereits Eritreischer Meister. Er kommt vom MTN – Qhubeka Nachwuchsteam zu uns. Meron ist ein – wir im Saarland sagen – „Lieber“, mit einer ganzen Menge Charme, der an Lenny Kravitz erinnert. Unterstützung bekommt er vom noch recht jungen Amanuel Mengis. Meron Amanuel ist der dritte Fahrer aus Eritrea, der bereits seit 2014 zum Team gehört und den neuen Fahrer seine Erfahrung in Europa weitergeben kann.

Richard Laizer aus Tanzania konnte 2015 nur kurz nach Europa kommen. Es war das erste Mal, dass ein Radsportler aus Tanzania einen Profivertrag in Europa erhielt und entpsrechend schwierig war es, ein Visum für ihn zu bekommen. In 2016 sollte es besser funktionieren und Richard eine ganze Saison mit dem Team bestreiten können.

Somit stehen in der Saison 2016 nun erstmals 6 Fahrer aus Afrika im Kader des Teams. Mit viel Mühe, Kraft und der Mithilfe von unseren Partner und Sponsoren ist es uns gelungen, diesen wichtigen Schritt zu beschreiten und unser Konzept – die Förderung afrikanischer Sportler in Verbindung mit Bildungsprojekten – weiter zu konkretisieren.

Die 6 afrikanischen Fahrer im Team 2016 sind: 

- Jean-Bosco Nsengimana (Ruanda) 

- Meron Teshome (Eritrea)

- Amanuel Mengis (Eritrea)

- Janvier Hadi (Ruanda) 

- Meron Amanuel (Eritrea)

- Richard Laizer (Tanzania)

Wir freuen uns riesig auf die Saison mit diesen Talenten und hoffen, dass möglichst viele ihren Weg verfolgen, ihnen Mut machen und ihnen diese Chance gönnen, die den meisten Radsportlern Afrikas verwährt bleibt.