Mit dabei sind Andy „mein Neues wird nicht fertig aber mein Altes ist geputzt“, Michael " ich hab Angst vorm Nudelholz“ und Klaus “ ich mach Euch den Wheelie“.
Wir starten am Jungenwald. Durch die frisch blühenden Rapsfelder geht es Richtung Bous vorbei am Bärlauchfeld von Tom Tom, der hier in den letzten Tagen verstärkt mit vollem Rucksack gesichtet wurde und damit sein beliebtes Bärlauchpesto mixt, das bei keiner seiner Speisen fehlen darf. Der Geruch ist schwer zu beschreiben, hat aber irgendwie eine betäubende Wirkung. So betäubend, dass sich Michael einen eingeklemmten Ast ins Hinterrad zieht. Die kleine Mc Gyver-Einlage hat Klaus schnell im Griff und es kann weitergehen. Eine gebrochene Speiche ist zwar ärgerlich kann uns aber heute nicht aufhalten.
Über den flowigen sonnendurchfluteten Klostertrail kommen wir runter nach Bous und queren die Saar um über Feldwirtschaftswege Richtung Berus zu kommen. Anstrengend aber fahrbar ist der Steilanstieg der direkt von Altforweiler hoch in den Ort führt. Hinter den letzten Häusern vorbei nehmen wir zum ersten Mal einen schönen Hangtrail der am unteren Ortsteil endet.
Noch ein paar Höhenmeter zum Europadenkmal und wir haben den ersten Berg geschafft. Oben wartet schon Ritchie “ich kenn da noch nen Trail“ auf uns. Jetzt trifft auch Ferdi ein der uns seine neusten Basteleien zeigt. Seine vom Lenker blockierbare, federnde Sattelstütze wird den Bikemarkt zwar nicht revolutionieren, schafft aber zumindest soviel Aufsehen wie sein Bremshebel gesteuertes Rückbremslicht oder seine am Adapter des Adapters des Vorbaus montierte Lichtorgel. Ferdi verlässt uns Richtung Heimat, vorläufig! Ritchie zieht uns rechts in den ersten, kurzen uns noch unbekannten Trail der wieder unten im Ort rauskommt.
Wir kurbeln wieder gemütlich hoch Richtung Denkmal als uns Ferdi “ich muss noch ne Runde drehen“ wieder in die Quere kommt. Da wir ihm zu schnell sind wählt er eine andere Richtung. Ritchie lässt die Reifen singen und wir hecheln hinterher. Am Ende des nächsten Trails kommt er, ihr ahnt es schon, wieder. Ferdi will sich noch ein letztes Mal von uns verabschieden. Diesmal für heute endgültig.
Die Abendsonne ist längst hinter dem leuchtenden Horizont abgetaucht. Der herrliche Ausblick geht nochmal rüber Richtung Gau bevor wir endgültig in das Trailparadies eintauchen. Scharf abgegrenzt vom frischen Grün zieht sich der Trail am Hang die Grenze entlang hinab und wir fangen langsam an zu grinsen. Ritchie´s Traildramaturgie ist perfekt abgestimmt.
Es folgt ein doppelter Rechts-Links Downhill und eine weitere Steilabfahrt zum Sitzbackenkneifen. Den schier endlosen Pfad am Hang vorbei fahren wir insgesamt dreimal mit unterschiedlichen Richtungen und Ausstiegen. Gegen Ende geht es noch einmal hoch in den Ort und über den gleichen Hangtrail hinter den Häusern vorbei. An einer kritischen Stelle kann ich mich nicht zwischen ausklicken und weiterfahren entscheiden, verliere das Gleichgewicht und finde zwei Meter unterhalb wieder zu mir. In einem Gestrüpp aus Brombeerhecken und Akazien stecke ich mit beiden Beinen im Rahmendreieck. Glück gehabt, nix passiert bis auf ein paar Kratzer und Prellungen.
Maikäferschwärme begleiten uns bis zur Steilabfahrt hinab nach Altforweiler wo es gefühlte 10° kälter ist als oben auf dem Berg. Unten heisst es dann nochmal aufpassen. Die Absperrung steht dort nicht umsonst. Im Eiltempo geht es wieder zurück über die Felder Richtung Heimat.
Der Rest ist schnell erzählt.
Michael schleicht sich an seinem Nudelholz vorbei zum Kühlschrank und schnappt sich sein Belohnungsweizen, Andy kommt endlich zu seinen schon Stunden vorher angekündigten Tortellinis, Klaus ärgert sich weil er sein GPS nicht dabei hatte, Richard freut sich, dass er den Jungen mal wieder ein paar schöne Trails gezeigt hat und Ferdi überlegt schon wieder was er als nächstes aus seiner Buntmetallsammlung bastelt.
Irgenwann kurz vor Mitternacht tauchen wir ein letztes Mal ab. Diesmal in unsere Kissen.
Gute Nacht, hat Spaß gemacht.
Martin