Ich bin allerdings zuversichtlich. In diesem Jahr ist die Vorbereitung gut gelaufen, den Winter bin ich häufig draußen gefahren, zusätzlich habe ich in den ersten drei Monaten des Jahres viele Stunden im Spinningraum verbracht. Von Krankheiten und Verletzungen wurde ich ebenfalls verschont, so dass mein Trainingstacho bis Ende Mai über 3500km und mehr als 80.000 Höhenmeter anzeigt. Das sollte für den angestrebten Platz unter den besten 20% meiner Altersklasse reichen - so denke ich mir das jedenfalls.
Auch das Material passt, mein lange erwartetes Cannondale Flash 29er ist im Mai endlich geliefert worden, ich habe mir direkt noch hochwertige und leichte Laufradsätze eingebaut und konnte es zuletzt auch noch im Renneinsatz testen. Das 29er ist in der Ebene unglaublich schnell und gibt mir in schnellen Bergabstücken sowie in technischen Passagen viel mehr Sicherheit als mein früheres 26er Hardtail. Bergauf geht es aufgrund des geringen Gewichts ebenfalls großartig. Inwieweit sich die Zweifachkurbel auf der Transgermany bewährt, wird sich bald zeigen. Ich erwarte einen harten Kampf meiner Waden gegen die 27/36er Kombi...
Ich freue mich auf die kommenden Tage, hoffe auf gutes Wetter, keine Defekte und vor allem keine Stürze und Verletzungen. Ich bin sehr gespannt darauf, die mehrtägige Rennatmosphäre in der schönen Alpenlandschaft zu schnuppern. Hoffentlich denke ich daran, das ab und zu auch zu genießen und zu den Kopf zu heben um die Impressionen aufzunehmen.
Neben dem Rennen habe ich mir vorgenommen, jeden Tag einen kurzen Rennblog zu schreiben und ihn auf der Bike-Aid Seite zu veröffentlichen. Ich hoffe, es gibt viel Interessantes und Spannendes zu berichten. Viel Spaß beim Lesen.
Gruß
Stefan
31.05.2011, Etappe 0 - Anreise und Vorbereitungen
Heute bin ich zusammen mit meinen Mitstreitern aus dem Ruhrgebiet ins Allgäu aufgebrochen. Die Fahrt verlief gut und wir sind bereits am frühen Nachmittag hier vor Ort in Sonthofen eingetroffen.
Der ganze Ort wimmelt bereits von Bikern und man kann die Vor-Start-Atmosphäre mit Händen greifen. Allerorten werden noch die letzten Fragen zur richtigen Reifenwahl, dem Luftdruck, der Wettervorhersage und vor allem der richtigen Renntaktik diskutiert. Ich selbst bin natürlich auch schon sehr aufgeregt und kann es kaum erwarten endlich den Startschuß zu hören und den ersten Berg anzugehen. Aber bis dahin dauert es ja zum Glück noch ein paar Stunden.
Allerdings gibt es vor dem Start bereits die ersten Kröten zu schlucken. Während die Transgermany in der Vergangenheit nicht gerade für eine anspruchsvolle Streckenführung bekannt war - sprich viele Asphalt- und Schotterstücke, sollte dieses Jahr vieles besser werden. Doch noch vor dem Start hat offensichtlich die ein oder andere Genehmigungsbehörde sowie der Auerhahn zugeschlagen, was darin resultiert, dass auf der 3. Etappe das Ziel nicht in Garmisch sondern bereits auf der Partnachklamm, acht Kilometer vor dem Ort erreicht wird. Die restliche Strecke wird dann "unter Einhaltung der Straßenverkehrsordnung" ohne Zeitnahme nach Garmisch gerollt. Als Ersatz für die Ankunft gibt es dann dort einen 400m Zielsprint. Na super, nach der Etappe...
Noch besser wird es dann auf der Abschlussetappe, wo plötzlich der Auerhahn eingefallen ist und ausgerechnet dort brüten möchten. Das ist bestimmt vorher noch nie passiert... Daher gibt es eine Umfahrung von 25km, die aus genehmigungsrechtlichen Gründen nach der ersten Verpflegungsstation neutralisiert durchgeführt wird. Die 4. Etappe ist also in Rennen A, B und CTF aufgeteilt...
Wie auch immer... Heute abend geht es dann zur obligatorischen Nudelparty und dem Fahrerbriefing, wo wir alles wissenswerte zur morgigen Etappe erfahren.
Ich hoffe auf eine erholsame Nacht - so wie ich mich kenne, mache ich kaum ein Auge zu ;-)
Wie befuerchtet zeigt sich das wetter nicht gerade von seiner schoenen seite. Heute gab es bereits starkregen und auch morgen ist noch kraeftiger regen angesagt. Da leider auch die temperaturen in einstellige bereiche fallen, werde ich wohl die wasserdichte bekleidungsvariante auswaehlen. Zum glueck soll sich das wetter dann wieder bessern.
Bis morgen mit einem bericht von der ersten etappe.
Stefan
best regards / viele Grüße
Stefan Koch