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Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge in Schmelz - "Die dritte Welle"

Dienstag, Mai 24, 2022 in Community

Die Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge Schmelz existiert seit 2015 und hat schon einige Phasen durchlebt. Aktuelle Anlässe in der Welt zeigen erneut die Wichtigkeit eines solchen Platzes, an dem alle Nationen willkommen sind und zu Aktivitäten rund um das Fahrradfahren zusammenkommen können.

Seit der Gründung der Fahrradwerkstatt vor knapp 7 Jahren ist einiges passiert: Da gab es die erste „Welle“ von Flüchtlingen, die nach Deutschland kamen. Die private Mountainbikegruppe „Die Lückners“ wollten sich engagieren und haben das Projekt „Fahrradtreff für Flüchtlinge“ ins Leben gerufen: Eine Fahrradwerkstatt, wo es kostenlos Fahrräder gab, ein Sicherheitstraining mit Verkehrserziehung, ein Tourenangebot und konkrete Hilfe im Alltag. Hier betreuten wir vornehmlich syrische Flüchtlinge.
Etwa zwei Jahre später waren es dann Flüchtlinge aus Afrika (Eritrea), die nach Deutschland kamen und  gerne auf unser Angebot zukamen, ein Fahrrad zum Erledigen der Alltagsgeschäfte zu bekommen…
Finanziell und ideell wurden wir die ganze Zeit dankenswerterweise durch BIKE AID unterstützt.

Nummer 3

Jetzt haben wir es quasi mit einer dritten Welle von Flüchtlingen zu tun. Es sind die Menschen aus der Ukraine, die zu uns kommen, um den Schrecken des Krieges zu entfliehen. Auch ihnen bieten wir an, bei uns ein gebrauchtes, wieder fahrtüchtig gemachtes Rad kostenlos zu bekommen und vielleicht auch kleinere  Reparaturen zu erlernen.

Immer noch besteht eine feste Helfergruppe, zu denen auch einige syrische Flüchtlinge gehören. Die Werkstatt ist zurzeit einmal im Monat samstags vormittags geöffnet. Reparaturen werden aber auch  -je nach Bedarf- wochentags abends durchgeführt.

Seit einigen Wochen sind wir nun unterwegs, um gespendete Räder abzuholen und nach Schmelz zu bringen. Immer noch werden gerne Räder abgegeben – und wir hören uns die dazu gehörigen Geschichten an…

Hürden werden gestemmt

Diese dritte Flüchtlingsgruppe stellt uns vor besondere Herausforderungen, vor allem die Kommunikation ist schwierig und aufwendig. Die wenigsten sprechen ein wenig Englisch, sodass wir auf Übersetzungsapps auf dem Handy angewiesen sind.
Inzwischen haben wir jedoch zwei erfolgreiche Treffen mit ukrainischen Flüchtlingen in der Werkstatt gehabt und fast dreißig Räder weiter gegeben – und wir werden weiterhin „unser Bestes“ geben …

Bericht von Norbert und Elisabeth Martini, Schmelz - www.nmbiking.de

 

Anm.: Wer sich für weitere Arbeiten der Werkstatt interessiert, z.B. während der Corona-Hochzeit, dem empfehlen wir auch die Artikel in unserem Archiv!