Unsere Reise startete im Hafen von Bodrum in der Türkei. Der Empfang durch die Schiffscrew, die Bike Agentur und das Team von Inselhüpfen war sehr herzlich, wodurch unsere Vorfreude auf die kommenden Tage nur noch größer wurde. Das Interesse an Land und Leuten, sowie den vielen kleinen Inseln und den geplanten Touren war geweckt. Wir konnten es kaum abwarten alle Highlights der Woche zu sehen.
Neben den kulturellen Highlights unsere Tour kam das Kulinarische auch nicht zu kurz. Während auf dem Boot türkische Spezialitäten in bester Qualität serviert wurden, hatten wir unterwegs auf den kleinen Inseln Gelegenheit diverse griechische Leckereien zu probieren. An dieser Stelle sei gesagt, jeder, der diese Reise antritt, wird mit ein paar Pfunden mehr auf den Rippen zurück kommen! Nach einer Woche auf dem Schiff ist man auch so gut konditioniert, dass man bei Ausflügen im heimischen Sonnenuntergang direkt Heißhunger auf leckere türkische Baclava bekommt.
Die Gastfreundschaft der Griechen spürten wir auf jeder Insel. Ganz besonders in Erinnerung wird uns der wunderbare Abend in einer griechischen Taverne bleiben, mit viel Tanz und Ouzo ("...für meine guten Freunde!“). Auch wenn wir an unserem Anreisetag von Regen empfangen wurden, hatte sich das Wetter anschließend nur von seiner sonnigsten Seite gezeigt.
Ein Badestop, der zu jeder guten Schiffsreise gehört, rundete das Urlaubserlebnis ab. Das klare blaue Wasser lockte viele zu einer kleinen, aber dafür umso erfrischenderen Runde ins kühle Nass. Wem die 17 Grad Wassertemperatur im April dann doch etwas zu kühl waren, hatte bei unserem Besuch auf Kos die Möglichkeit, in der Embros-Therme in angenehm warmen, teilweise sogar richtig heißem Wasser zu baden.
Diese Art der MTB-Touren bietet Inselhüpfen in Griechenland 2016 erstmalig an. Unsere Reise führte uns auf die Inseln Kos, Leros, Lipsi und Pathmos. Auf jeder dieser Inseln gibt es für Mountainbiker viele landschaftlich interessante Touren zu entdecken. Von asphaltierten Wegen, breiten Waldautobahnen, schmaleren Trails und sogar einem kleinen bewaldeten Flowtrail ist alles dabei und an jedem Tag kann man zwischen zwei Touren mit unterschiedlichem Anspruch wählen. Und genau so abwechslungsreich, wie sich die Wege gestalten, bieten sich dem Reisenden von Kilometer zu Kilometer unterschiedliche Untergründe und Aussichten, so dass die Tour nie langweilig wird.
Der Urlaub mit Inselhüpfen überzeugt uns nicht nur durch die tollen Biketouren oder das Übernachten in einem schwimmenden Hotel, die Mischung macht hier den Charme der Reise aus. Durch das Biken erhält man die Chance, die Landschaft der Inseln aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen. Wunderschöne Aussichtspunkte, an denen jeder Tourist ansonsten vorbei gelaufen wäre oder gar nie erreicht hätte, kann hier jeder entdecken. Stopps für Fotosessions oder um einfach nur die Landschaft und Sehenswürdigkeiten auf sich wirken zu lassen, konnten nach Belieben eingeschoben werden. Leider musste dadurch das ein oder andere Abendessen verschoben werden, denn wir kamen oft erst nach Sonnenuntergang wieder am Schiff an. Die Kultur des jeweiligen Urlaubslandes wird dem Reisenden von den Guides auf eine tolle Weise näher gebracht. Besuche in Klöstern, der Wirkstätte von Hipokrates, Geschichten über Asklepion, auch das Tanzen von Tsirtaki, all das sind unvergessliche Reiseerinnerungen.
Auch ein ernstes Thema hatte auf unserer Reise seinen Platz: Der Besuch des lokalen Flüchtlingswerks in Kos "kos solidarity" lag uns allen sehr am Herzen. Vor Ort übergaben wir den ehrenamtlichen Helfern Sach- und Geldspenden. Hier erhielten wir aus erster Hand Informationen, wie der momentane Stand zur Flüchtlingssituation in Griechenland ist. Der Großteil der Bevölkerung auf den Inseln lebt vom Tourismus. Durch den Strom an Flüchtlingen, der auf den Inseln ankommt, ist die Zahl der Touristen leider rückläufig und bedroht so manche Existenz. Nach unserer Erfahrung muss man sich keine Sorgen um die Sicherheit vor Ort machen! Man kann ohne Bedenken auf Kos und den anderen Inseln seinen Urlaub genießen. Die Inselbewohner freuen sich und strahlen eine Herzlichkeit und Gastfreundschaft aus, wie man sie sich nicht anders wünschen könnte. Wir kommen gerne wieder!
Alles in allem war auch diese Bike and Boot-Reise ein voller Erfolg und bietet sich super als Auftakt einer Bikesaison oder auch als entspannter Ausklang einer solchen an. Groß und Klein (auf unserer Reise hatten auch die Kinder ihren Spaß) kommen bei dieser Reise sportlich, kulturell und kulinarisch voll auf ihre Kosten.
Ευχαριστω (Danke) für die schöne Reise!
Vanessa Zinke und Philip Schneider
Fotos und Text: Philip Schneider
Anm. der BIKE AID Redaktion:
Vanessa und Philip sind BIKE AID Mitglieder und betätigen sich als Location- und Trail Scouts um unserer Community Ideen und Anregungen für neue Reiseziele und Events zu geben.