Image
Image Image
Image

Vive la France, denn das Gute liegt so nah

Dienstag, Jun 29, 2010 in Pro Cycling

Unsere Fahrerinnen bestritten ein Trainingslager in den Vogesen und wurden zum Abschluss mit einem besonderen Abenteuer belohnt.
Dank dem schneereichen Winter haben wir die Vogesen bereits mit den Langlauf Ski in Angriff genommen  und eine geniale Trainingswoche erlebt. Unsere Mountainbiker machten uns aber mit  ihren schönen Erlebnisberichte Lust die Vogesen auch in kurzen Hosen kennen zu lernen. Unsere Partner, die Sparkasse Saarbrücken und die Saarland Versicherungen boten uns mit der Donon Tour den idealen Anlass.  
 
Eine Woche hartes Training mit dem Rennrad lag vor uns. Die Belohnung sollte am Ende eine Mountainbike Tour mit kulinarischen Köstlichkeiten sein. Matthias, Teamleiter des Frauen Bundesliga Teams, stellte natürlich vor allem die kulinarischen Köstlichkeiten in den Mittelpunkt um die Fahrerinnen zu motivieren. Aber das ungewohnte Wort „Mountainbike“ sorgte bei den Strassenfahrerinnen für manche Bedenken. Hinzu kamen Gerüchte über einen Anstieg von 25km, den es erst hinauf, dann aber auch noch bergab über Stock und Stein zu bewältigen galt.  
 
Gerade mal 2 Stunden von Saarbrücken ist man im Herzen der Vogesen und kann sich in einem genialen Trainingsrevier austoben. Bei sommerlichen Temperaturen nahmen wir die bekannten Anstiege wie Col de la Schlucht, Le Hohneck, Grand Ballon (bekannt wegen dem Filmzitat „Quäl dich du Sau“ von Udo B. Zu Jan U.  in der fortlaufenden Serie „TDF“) oder Ballon d´Alsace in Angriff. Letzterer war immerhin 1905 der erste Berg der Tour de France und blieb dies auch über 5 Jahre, bis die Franzosen merkten, dass ihr Land am unteren Ende mit den Pyrenäen  auch noch Berge hatte. Der Ballon d´Alsace ist somit die erste Bergwertung überhaupt und damit eigentlich ein muss   für jeden Rennrad- oder Radrennfahrer. Mit 100km Strecke waren wir meist so bedient, dass wir uns in unserem schönen Chalet den Rest des Tages erholen mussten oder wie die Profis unsere Beine in kaltes Wasser stellten. Allerdings nicht in eine hässliche Plastikwanne sondern in traumhafte Bergseen.  
 
Am letzten Tag ging es dann aus den zentralen Vogesen Richtung Saarbrücken. Aber da war doch noch was? Auf halbem Wege erreichten wir Abreschviller am Fuße des Donon und der Saar-Quelle. Eine Gegend, zu der unsere Mountainbiker regelmäßige Expeditionen unternehmen.  
 
 
 
Über sensationell viel Action berichtet uns Nadine: 
 
Schön, eine Einladung zu einer „lockeren“ Tour mit Sponsoren und unserem Vorstand und anschließendes gemeinsames Essen. Das klingt doch sensationell und verspricht viel Spaß. Endlich mal ein Zusammensein ohne den ewigen Rennstress. 
 
Einziger Haken: diesmal nicht auf dem Rennrad. Nein, die Strecke führte durch den Wald über Stock, Stein und Wurzeln und durch riesige Matschpfützen. Also tauschten wir unser geliebtes Rennrad gegen ein Mountainbike.  Ziel war der Gipfel des Donon, und der war echt sehr weit oben… Mit einer lustigen Gruppe von rund 30 Mountainbikern von 10 bis 60 Jahren machten wir uns auf den Weg, alle motiviert vom dem in Aussicht gestellten Gipfel-Buffet. So dachten wir jedenfalls. Die Mountainbiker schienen aber mehr von der anschließenden Abfahrt angetrieben, der wir lieber über die Straße entgehen wollten.  
 
Nach schweißtreibendem Anstieg erreichten wir den Gipfel und durften uns über zahlreiche Köstlichkeiten stürzen. So könnte Training immer sein. Dann gab es eine Ansprache zur den beiden möglichen Abfahrten: Leicht oder nur für geübte Fahrer. Irgendwie schienen alle außer uns der Meinung wir müssten schon die richtige Abfahrt nehmen. Da wollten wir uns natürlich nicht die Blöße geben und den Jungs zeigen, was wir Mädels uns trauen. Unter Helm und Brille sah man zum Glück nicht, dass wir doch alles etwas blass wurden. 
 
Als Einstieg kam jemand auf die Idee, dass wir durch eine Riesenmatschpfütze fahrend ein super Fotomotiv wären. Nach anfänglichem Zögern schien es einigen von uns so viel Freude zu bereiten, dass sie gleich mehrmals durch die Pfütze fuhren. Elena löste ihre Angst mit einem kräftigen Urschrei, da sie wohl dachte in den Fluten der Pfütze zu ertrinken. Der Fotograf war begeistert und leitete jedes Foto (ca. 1.000 an dem Tag) mit einem motivierenden „Action“ ein. 
 
Dann wurde es ernst und es standen rund 25km Abfahrt auf teils anspruchsvollen Single Trials an. Erschreckend war, dass uns gerade die Kleinsten im Wald nur so um die Ohren sausten, wenngleich dabei ein Milchzahn verloren ging. Mit einem Rad aus der Steinzeit des Mountainbike-Zeitalter versuchte ich zu folgen.  Scheinbar sah ich dabei so hilflos aus, dass ich mich wenig später auf dem teuersten Rad der Gruppe wieder fand. Vielen Dank noch mal an Richard, der sich anschließend mit meinem Hobel (zwar immer noch schneller als ich) nach unten quälte. Zu erst mussten die anderen an jeder Kreuzung lange auf uns Mädels warten, dann fuhren wir immer schneller und weiter vorne in der Gruppe und am Ende waren wir über uns selbst überrascht und kamen mit einem breiten Grinsen im Gesicht unten an.  
 
Nach einem anschließenden Bad in der Saar waren wir uns alle einig, dass dies unbedingt einer Fortsetzung bedarf. Vielen Dank für einen erlebnisreichen und wunderschönen Tag an unseren Vorstand Eric Haus und Uwe Kuntz, sowie unseren Sponsoren. Und lieben Gruß an den sensationellen Action-Fotographen, Du warst einfach geil.