Mit Elena Eggl, Sonja Rau und Katharina Fischer startet das BIKE-AID Team mit kleiner Besetzung bei der 3. Remax Rundfahrt in Langenlois im Österreichischem Waldviertel. Das Waldviertel bietet neben typischen Rollstrecken im Donautal auch giftige Anstiege und ebenso anspruchsvolle Abfahrten durch Weinberge. Dem Veranstalter war es gelungen fast 100 Frauen aus 9 Nationen auf die Startliste zu bringen. Auch die Bundesliga Teams nutzten dies zur Vorbereitung auf die Deutschen Meisterschaften. Die Remax Rundfahrt in Langenlois hat sich innerhalb von 3 Jahren zur größten Etappenfahrt für Frauen in Österreich entwickelt.
Die Mädels von BIKE-AID bildeten mit dem britischen GB-Cycles Team eine Renngemeinschaft. Fahrerinnen aus Irland, Großbritannien und Deutschland sorgten für internationales Flair im Team. Speziell für unsere Freunde von der Insel war das Starterfeld mit über 100 Frauen eine völlig neue Erfahrung.
Auf der Anfahrt sorgte Starkregen für skeptische Gesichter, am Start dagegen herrschte dann Sonnenschein bei schwülen 30 Grad. Was die bessere Variante ist, sei dahin gestellt. Mit dem Ziel möglichst keine Zeit zu verlieren versuchten sich die Mädels im vorderen Teil des Feldes zu etablieren und die erste Etappe über 108km gut zu Ende zu bringen. Ein Sturz ca. 1,5km vor dem Ziel zersprengte das Feld, leider hatte auch eine der englischen Fahrerinnen Kontakt mit österreichischer Erde. Im Sprint siegte Laura van der Kamp (Holland/Dolmans). Beste BIKE-AID Fahrerin wurde Elena Eggl auf Platz 20.
Die Vorlieben der Österreicher lernten unsere Mädels auf der zweiten Etappe kennen. 12,5km Bergauf im Massenstart. Es goss in Strömen, als sich die Frauen mit viel Drängen um die Positionen auf den Weg zum Gipfel machten. Für unsere Mädels ein ungewohntes Rennen, fuhren sie zu weit hinten positioniert in den Berg und konnten auch nicht mehr zur Spitze aufschließen. Der Etappensieg ging an die Polin Paulina Brzezna Bentkowska (LKS Atom Boxmet Dzierzoniow).
Nicht nachlassender Regen auch beim Zeitfahren am Nachmittag auf der dritten Etappe. Sonja Rau und Katharina Fischer mussten leider erneut einiges an Zeit in der Gesamtwertung einbüßen. Elena Eggl konnte allerdings den Frust über den Zeitverlust im Bergrennen in Adrenalin umwandeln. Mit gerade mal 15 Sekunden Rückstand auf die Siegerin und führende der Deutschen Bundesliga Esther Fennel (Koga) belegte sie den 3. Platz. Angesichts der Konkurrenz, die sie hinter sich lies ein geniales Ergebnis und mit Platz 7 einen großen Sprung in der Gesamtwertung. Damit bestätigt Elena Eggl erneut, dass sie dieses Jahr gerade bei Rundfahrten sehr gute Ergebnisse erzielen kann. Bereits in Malta war sie mit 2 Etappenerfolgen im Zeitfahren stark aufgetreten.
Angeblich gehört die Region ums Waldviertel zu den niederschlagsärmsten Regionen Österreichs. Eine Google Suche belegt aber, dass dies so ziemlich jede Gegend Österreich als touristisches Merkmal hervorhebt. Folglich lernen wir also, es muss wohl überall so viel in Österreich regnen wie hier: Mit Feuerwehr Kehrmaschinen und allerlei schwerem Gerät gelang es dem Veranstalter die Strecke in der Nacht von Geröll Schlamm und Unrat zu befreien. Erneut war die Sintflut über das Waldviertel hergezogen und hatte die Straßen teilweise unbefahrbar gemacht. Pünktlich zum Start waren die Straßen frei und die Frauen dürften in den Weinbergen hecheln und keuchen. 2 Anstiege pro Runde, über 1000hm auf 67 Kilometer, wahrlich keine einfache Etappe. Zahlreiche Stürze, Defekte und die giftigen Anstiege taten Ihr übriges. Elena Eggl war motiviert ihren Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen und das Glück war auch auf ihrer Seite. Ohne Zeitrückstand belegte sie den 7. Platz im Tagesergebnis und rutschte auf Platz 6 der Gesamtwertung vor. Katharina Fischer und Sonja Rau beendeten die Rundfahrt auf den Plätzen 47 und 64.
Günther Kanzler und sein Organisationsteam haben eine gelungene Veranstaltung auf die Beine gestellt und ein hochkarätiges Startfeld zusammengebracht. Über eine Fortführung im nächsten Jahr würden wir und die anderen Teams sich sicher freuen.