Image
Image Image
Image

Dreihaldentour

Montag, Feb 4, 2008 in Community Sie erfreuen sich immer größerer Beliebtheit: Unsere Haldentouren. Unter kundiger Führung von Wotec gehts mit dem Bike über die höchsten von Menschenhand geschaffenen Berge. Und hier ist sein Bericht.

Dreihaldentour Episode II - oder neun Unverboozte im Urwald.

Ob das eine gute Idee war am Faschingssonntag eine Haldentour anzusetzen?

Zu den üblichen Vedächtigen Stefan, Christian Petit, und Chris die sich bei solchen Angeboten immer begeistern lassen gesellten sich diesmal Verena, Helmut,Timo,Christian und Andreas ,der zu Beginn seiner Vorbereitungen zu seiner ersten Bike Transalp Teilnahme ,diese Haldentour in sein Trainingsporgramm eingebaut hat.

Bereits am Start ist klar, daß es für einige heute eine harte Tour wird, da nicht jeder am Faschingssamstag zeitig ins Bett gekommen ist.
Vorbei an Krankenhaus und Wildpark kurbeln wir den Dickenberg Richtung Ritterstraße hoch. Am Köllerbach treffen wir auf eine bestens gelaunte Faasend-Gruppe ,schon oder vielleicht noch unterwegs .„Alleh Hopp“.

Dies sollte für heute unser einzige karnevalistische Einlage bleiben.
Alle Wege sind um diese Uhrzeit noch knackig gefroren und es macht richtig Laune unter diesen Bedingungen durch die Wälder zu ziehen.

Am Frommersbachweiher,dem ehemaligen Absinkweiher der Grube Luisenthal testen wir kurz unsere Bergsteigerqualitäten. Räder schultern und wir finden uns mitten im jetzt trockengelegten Weiher wieder.
Die geplante Asphaltabfahrt Richtung Kirschheck umfahren wir aufgrund der glatten Straße über einen matschigen Weg,der uns kurz vor dem Talboden wieder auf die Straße bringt.

Am Übergang zwischen Waldweg und Straßenbelag zwingt ein gefrorenes Rinnsal Stefan zum schmerzhaften Bodenkontakt.
Bux kabutt und am Oberschenkel eine große Schürfwunde.

Durch Von der Heydt,benannt nach dem preußischen Handels- und Finanzminister mit seinen alten Steigerhäusern und dem Schlafhaus geht es nach Heinrichshaus. Am Eingang zum Urwald wird nochmal kurz Ballast abgelassen und es geht über einen der zahlreichen Bergmannspfade durch den über 1000ha großen Urwald.

Immer wieder müssen wir absteigen,denn hier bleibt alles wie es ist,was fällt bleibt liegen. Der etwa zwei Kilometer lange Trail führt im mittleren Bereich am „kleinen Urwald Fuji“ vorbei.
Der etwa 30 Meter hohe Haldenkegel ist eine Herausforderung für jeden Kraxler. Wer den steilen Treppenaufstieg hinter sich gebracht hat, wird auf der Spitze mit einem herrlichen Rundblick über den Saarkohlenwald belohnt. Auch die größeren „Fujijamas“ wie der Halde Lydia und der Halde Grühlingstraße,unsere beiden nächsten Ziele können wir von hieraus schon in der Morgensonne leuchten sehen.

Weiter geht es durch das Steinbachtal zu ersten Halde.

Kurz vor dem Aufstieg haben wir mal wieder eine Begegnung nach dem Motto. „Der Hund beißt nicht“. Wie bereits mehrfach von uns allen erlebt, nähern wir uns einer SonntagmorgenmitdenHundenrausgehTruppe.
Drei Hunde laufen kreuz und quer und versperren uns kläffend den Weg. Nach heißen Diskussionen mit den Hundehaltern gelingt es uns dann aber doch weiterzufahren.

Der Anstieg zur Halde Grühlingstraße mit Ihren 100m ist steil und heute morgen noch zusätzlich mit 5cm Neuschnee bedeckt.

Nur Chris und Stefan schaffen den Anstieg trotzdem ohne abzusteigen, alle anderen geben sich geschlagen und stoßen bergan.

Oben liegt es uns dann zu Füßen. Das grüne Meer vom Urwald vor den Toren der Stadt in seiner ganzen Größe. Ein herrlicher Ausblick, der für den kräftezehrenden Anstieg mehr als entschädigt.

Wenn wir schon mal da sind nehmen wir auch noch die Trails unterhalb der Halde mit, die sich am Hang entlang nach unten schlängeln und jede Menge Fahrspaß bieten. Auf teilweise bereits aufgeweichten Waldwegen fahren wir weiter Richtung Halde Lydia.

Mit 120m relativer Höhe und 22 ha Ausdehnung zählt sie zu den größten Halden des Saarkohlewaldes.

Der leichte und unspektakuläre aufgeweichte Anstieg täuscht ,denn oben erwartet uns das riesige 12 ha große Plateau mit seinen drei eingelassenen Himmelsspiegeln.

Auch hier erkennt man nochmal die tatsächliche Ausdehnung
dieses herrlichen Waldgebiets. Die eigentlich rasante Abfahrt auf der Nordseite hat dann nochmal ein paar Eisüberraschungen für uns parat und es erfordert schon einiges an Geschick die richtige Dosis zwischen Bremsen und Balancehalten zu finden.

Am Netzbachweiher entschließen wir uns den Bereich Bietschied in unsere Runde mit einzubauen. Der langgezogene gleichbleibend steile Anstieg, Scotty erinnert sich gerne, (Anm. von Scotty: Allerdings, erinnere ich mich, danach mußte ich Heusweiler mitten in der Nacht eine Döner-Bude ausrauben...) zieht sich wie Kaugummi und unsere Gruppe immer weiter auseinander.

Oben ist alles weiß und der Schnee vom letzten Freitag sieht noch aus wie frisch gefallen

Der Einstieg in den Bietschied-Trail, der sich hier langsam am Hang entlang durch die Wälder des Holzer Konglomerats zieht,ist leicht zu finden und wenn man mal drin ist kommt man so schnell nicht mehr raus.
Im Sommer kann man es hier richtig laufen lassen,heute sind alle Wege mit kleinen Schmelzwasserflüssen durchtränkt und je weiter wir fahren ,desto tiefer sacken wir in den Matsch.
War wohl keine so gute Idee, denn hier verlieren wir ziemlich viel zeit, es geht nur schleppend voran. Die letzte Halde Viktoria in Püttlingen schafften wir zeitlich nicht mehr und wir beschließen den kürzesten Weg zurück zum Startpunkt der Tour zu nehmen.

Am Ende waren es dann zwar drei Halden aber nur zwei konnten mit dem Bike befahren werden.

Die Runde zählt mittlerweile zu den Klassikern in unserer Umgebung und hat mit Ihren 45 km und 1100hm noch jede Menge Entwicklungspotential.

Es gibt noch viel zu entdecken.
Wir arbeiten daran. Neun leergesaugte Bikerinnen und Biker können sich nicht irren.

To be continued.

Sporliche Grüsse

Martin

....und weil es so schön ist auf den Halden haben wir gleich ein neues Fotoalbum geschaffen. Es heißt: "Auf Halde" und es steht dort wo es hingehört. genau neben dem Fotoalbum über den Himalaya - einfach dem Link unten folgen.