2008 fand die erste Austragung des Grand Prix Elsy Jacobs statt und damit die erste Austragung eines UCI Frauen Rennen in Luxembourg. Also ein Rennen des internationalen Profikalenders. Die Organisatoren scheinen aber in ihrem Elan nicht zu bremsen und so standen 2011 bereits zwei UCI 1.1 Rennen auf dem Programm (die höchste Kategorie hinter den Weltcups) und ein Mannschaftszeitfahren mitten in der Hauptstadt. Ein solches Rennprogramm sorgt natürlich für ein entsprechendes Niveau der Teilnehmerinnen. Die besten Teams der Welt wie z.B. HTC Highroad (USA) oder Garmin???Cervélo (Großbritannien) und die besten Fahrerinnen wie die mehrfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin Marianne Vos, die ehemalige Weltmeisterin Judith Arndt und die amtierende Olympia Siegerin Nicole Cooke. Unter den 25 Teams waren 15 Profiteams, darunter die besten 5 der Weltrangliste und 4 Nationalmannschaften. Ebenfalls die besten 3 Fahrerinnen der aktuellen Weltrangliste und viele weitere Medaillengewinnerinnen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Also das beste vom besten aus der Weltspitze.
Als Auftakt diente ein kurzes Mannschaftszeitfahren Freitag Abend, mitten im Herzen der Hauptstadt. Diese besondere Disziplin, noch auf einem kurvigen Stadtkurs und bei Dunkelheit, ist eine besondere Herausforderung und verlangt ein eingespieltes Team. Dazu blieb der Auswahl der Deutschen Nationalmannschaft aber wenig Zeit und so galt es das Beste daraus zu machen. Am ende hieß es Platz 18 von 25 Mannschaften, allerdings alles mit geringen Zeitabständen und z.B. noch vor Garmin-Cervélo auf Platz 20.
Die Rennen Samstag und Sonntag wurden jeweils durch eine Überlandfahrt in den bergigen Norden Luxembourgs eingeleitet und fanden ihren Höhepunkt auf zwei unterschiedlichen, aber sehr anspruchsvollen Rundkursen. Samstags erreichten 80 von 143 gestarteten Fahrerinnen das Ziel, Sonntags mit 67 von 137 gerade mal knapp die Hälfte, was die Härte des Rennens verdeutlicht. Die favorisierten Teams kontrollierten das Rennen auf der Überlandfahrt und kaum auf dem Rundkurs angekommen, begann das Ausscheidungsfahren. In den Anstiegen wurde das Tempo angezogen und attackiert, bis sich jeweils eine Spitzengruppe bilden konnte. Von Runde zu Runde verkleinerte sich das Feld und es wurde schwieriger dem hohen Tempo zu folgen. Neben Désirée Schuler zeigte vor allem Kathrin Hammes, aktuell dritte der Bundesliga, eine gute Leistung und konnte sich fast bis zum Ende im Hauptfeld halten. Die weiteren Fahrerinnen der BDR Auswahl mussten die Rennen leider schon vorzeitig beenden, teilweise auch sturzbedingt wie Johanna Badmann oder Melanie Wotsch, die gesundheitlich angeschlagen nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war.
Aus unserer Sicht allerdings sehr erfreulich die Leistung von Désirée Schuler. An beiden Tagen konnte sie sich im Hauptfeld halten und als einzige Fahrerin der Auswahl mit den Plätzen 46 und 31 die Rennen in mitten der Weltspitze beenden. Glückwunsch! Der Sieg ging dagegen an beiden Tagen an eine überlegene Marianne Vos, aktuell führende der Weltrangliste.
Weitere Informationen: