Sieben Fahrer des Teams machten sich kurz vor Weihnachten auf die Reise in die USA. Zu Gast bei Sponsor Stradalli, konnten die neuen Räder direkt vor Ort angepasst werden. Für das Team war es ein großartiges Ereignis und ebenso positiv fällt das Fazit über die neuen Rennmaschinen aus.
2016 gehören aus deutscher Sicht weiterhin Joschka Beck, Daniel Bichlmann, Nikodemus Holler, Patrick Lechner, Timo Schäfer und Matthias Schnapka an. Neu hinzu kommt Dominik Merseburg, der 2014 gemeinsam mit Joschka Beck im hessischen U23 Bundesliga Team „Biketempel - Fachklinik Dr. Herzog“ fuhr und sich gut in der Elite bei nationalen Rennen aber auch mit Starts bei UCI Rennen etabliert hat.
Nikodemus Holler, der ehemalige deutsche Vizemeister der U23 und Stagiaire bei Argos – Shimano, ist aus deutscher Sicht Leistungsträger des Teams. „Es ist mir wichtig, bei einem Team zu fahren, wo ich mich wohl fühle und wo man auf Kontinuität setzt. Das finde ich bei BIKE AID vor. Ebenso ist das Projekt, gezielt Fahrer aus Afrika in Verbindung mit Bildungsprojekten zu fördern einzigartig und macht unheimlich Spaß, hier meinen Teil dazu beitragen zu können,“ so Nikodemus Holler.
Mit Damian Garcia wird 2016 erstmals ein französischer Fahrer Teil des Teams. Damian gehörte zur Nachwuchsmannschaft des ehemaligen baskischen World Tour Teams Euskaltel und hat 2016 im Team Frøy Bianchi aus Norwegen das Sprint- und Bergtrikot der Trofeo Santanyi – Challange Mallorca UCI 1.1 gewonnen.
Damit gehören 2016 acht europäische Fahrer zum Team. „Nach den ersten beiden Jahren haben wir ein Gefühl dafür bekommen, welche Sportler zu unserem Projekt passen. Im Vordergrund stehen bei uns die afrikanischen Sportler, der globale Rennkalender und unser soziales Engagement. Wir brauchen natürlich auch Leistungsfähige Sportler aus Europa, diese müssen aber auch über den eigenen Horizont blicken können und charakterlich für so ein Projekt geeignet sein“, so der sportliche Leiter Lutz Drehkopf.
Die afrikanischen Sportler des Teams konnten leider nicht am Trainingslager in Miami teilnehmen, da sonst bereits Visa Zeiträume beansprucht würden, die dringend in der Saison benötigt werden. Die sechs Sportler aus Afrika werden kommende Woche vorgestellt, so dass das Team insgesamt 14 Fahrer umfasst.
Persönliche Eindrücke von Matthias aus Miami:
„In Miami stehen viele Palmen, unglaublich viele luxuriöse Villen, es ist flach und heiß. Es gibt unendlich lange und große Straßen und alle Radfahrer (was nicht wenige sind), findet man auf dem Ocean Boulevard nördlich von Miami bis West Palm Beach einzeln oder in großen Gruppen hin und her fahren. So könnte eine ganz simple Darstellung aus der Radfahrerperspektive aussehen.
Will man den Ocean Boulevard verlassen und eine Runde zusammenbasteln, landet man dann mal schell bei Distanzen oberhalb 200km. Gerüchten zu folge haben die Jungs wohl auch die 300km Marke geknackt, zum Glück war ich da noch nicht dabei. Da die Landschaft tellerflach ist und der Wind die Gruppe manchmal nur so dahin wehte, können 100km aber auch mal wie im Flug vergehen. Als wir ausgetrocknet kleinere Supermärkte auf dem Land überfielen, schenkten uns die Einheimischen keinen Glauben, wir seien wirklich mit dem Rad von Miami bis hier hin gefahren.
Wenn man gegen Ende so einer großen Runde auf den letzten Highway einbiegt, bekomme ich zu hören: „Da geht es jetzt noch 90km gerade aus, dann sind wir zurück“. Ich bekomme eine mentale Krise, während Harley Clubs und Trucks mit langen Hauben wie aus Hollywood Filmen an uns vorüberziehen. Ein anderer Teamkollege meint nur: „Das ist so, als wenn ich mit dem Fahrrad bei mir vor der Haustür auf die Autobahn fahre, um mal schnell nach München runter zu radeln“, ja dann wird’s absurd aber erträglich. That's America, think big. Aber bereits die Weihnachtsbeleuchtung diverser Privathäuser ließ schon vermuten, das hier andere Dimensionen gelten als bei uns.
Auch wenn ich selbst nur kurz dabei sein konnte, war es schon ein ganz besonderes Trainingslager. Die Möglichkeit, dass unser Team zwei Wochen im Privathaus des Sponsors wohnen konnte war nicht das, was wir von europäischen Unternehmen kennen. Der enge Kontakt eröffnet uns aber einen viel intensiveren Austausch, was unsere gemeinsamen Ziele sicher positiv beeinflussen wird.“