3 Tage und rund 400 Rennkilometer in den Vogesen hieß das Ostergeschenk für unsere Jungs. Im Saarland bleibt es dank Behördenwillkür erst mal bei 0 km.
Kurz vor weg: Nein, in Frankreich ist nicht alles besser und Radsport ist nicht Tennis (Eine gern benutzte Floskel unter Radsportlern, die ihren Wahrheitsgehalt immer wieder unter Beweis stellt). Aber dennoch: Unsere lothringischen Nachbarn bieten uns mit der Ronde du Piémont, der Ronde Nanceienne und der Routes de Moselle mal eben so 3 kleinere Rundfahrten in rund 4 Wochen. Dagegen sorgen irgendwelche Herren in Saarbrücker Behörden dafür, das diesseits der Grenze nicht einmal die Saarlandmeisterschaft stattfinden kann. OK, wir haben vollstes Verständnis dafür, nicht das uns diese Herren wegen mangelnder Aufmerksamkeit ganz verkümmern.
Mit Tom Haacke, Sven Martin, Daniel München, Thorsten Resch und Matthias Schnapka gingen wir an den Start der Ronde du Piémont in den Vogesen. Unter den 157 gemeldeten Fahrern, darunter z.B. das Team AVC Aix en Provence aus der 1. Französischen Liga, waren wir absolute Außenseiter. Am Start waren auch viele Deutsche Teams, wo sollen sie auch sonst fahren:-(. Gerade für unsere C-Fahrer war es eine große Herausforderung sich in dem hochwertigen Feld zu bewähren.
Die 1. Etappe über 141km hatte ihr Highlight mit einer kleinen Bergankunft. 3Km hinauf in das kleine Dörfchen Pierre-Percee oberhalb des gleichnamigen Sees. Bis dahin war aber ein langer Weg. Tom Haacke war guter Dinge und die Form stimmte, aber als sich ein paar Konkurrenten vor ihm auf die Fahrbahn warfen blieb ihm nur „Augen zu und rein“ als Möglichkeit. Das Rad war hinüber und Tom wenig erfreut. Daniel München und Sven Martin konnten dem Rennen lange folgen, aber für die letzten Kilometer reichte die Kraft nicht ganz. Die „alten Hasen“ Thorsten Resch und Matthias Schnapka erreichten im Hauptfeld das Ziel. Statt Luxus und Wellness zur optimalen Erholung fuhren wir in unser „Lager“. Ein sehr, sehr altes Schullandheim bot uns ein 18qm Zimmer für 6 Personen, mit Betten, wie man sie in den 50er Jahren zur Züchtigung der Jugend in Katholischen Mädcheninternaten benutzt haben könnte. Alles kein Problem, denn lange benötigten wir die Herberge nicht. Um 6 Uhr hieß es am Folgetag frühstücken, da ein Bergzeitfahren auf dem Programm stand. Als C-Fahrer zeigte Sven Martin ein ordentliche Leistung und wurde mit Platz 80 immerhin zweitbester Fahrer unseres Teams. Mittags standen dann bereits weitere 130km Rennkilometer an. Ein verwinkelter Rundkurs mit „bestem französischen Belag“ sorgte für einige Stürze und Defekte, von denen auch Tom Haacke, Thorsten Resch und Sven Martin nicht verschont blieben. Glück hatte Matthias Schnapka, der ohne Defekt bis zum Ziel kam und im Sprint hinter der Spitzengruppe mit Platz 10 noch für einen versöhnlichen Abschluss der Rundfahrt sorgte.
Damit aber noch nicht genug, stellte er sich am Folgetag gleich noch bei einem Rundstreckenrennen in Golbey an den Start. Rundstrecke klingt meist nach kurzer flacher Runde. In Golbey hieß das gut 1km bergab und knapp 1km bergauf, so dass nach 40 Runden und 80 Rennkilometer fast 40km Anstieg zu überwinden waren. Also war klar, hier bleibt nicht viel zusammen. Von Runde zu Runde zerfiel das Feld mehr und Matthias Schnapka konnte sich immer in der ersten Gruppe halten. Mit Platz 4 reichte es am Ende leider nicht für einen Podiumsplatz aber dennoch für ein gutes Ergebnis.
Ein paar kleine bewegte Impressionen vom Renngeschehen: