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Gestrandet in der Bauernstube

Sonntag, Mai 29, 2016 in Community

Der Wetterbericht für heute verkündet,  dass Tief "Elvira" schwülwarme Waschküchenluft und heftige Unwetter von Südwesten her nach Deutschland bringt. Nun sind wir leider im äussersten Südwesten der Republik und möchten auf unsere Biketour am Samstag nicht verzichten. Was also tun?

Elvira grummelt schon

Nun, da wir vorgestern bereits etwas Erfahrung mit dem Donon, einer alten keltischen Opferstätte sammeln durften, machen doch einfach genau dort weiter.

Es rumort und grummelt schon etwas in der Atmosphäre und wir schauen mit bangem Blick zum Himmel. Alles gut, alles trocken, warm und sonnig. Unser Ziel sind Druidenpfad und Keltenhaus in Niedaltdorf. 

Alles keltisch - oder was?

Der Druidenpfad schlängelt sich über enige Kilometer durch Wald und Wiesen und endet am "Keltenhaus"

An historischer Stätte wurde dort im Rahmen eines Jugendprojektes eine kleine keltische Siedlung nachgebaut.  So hat man also rund 300 v.Chr. gelebt. In einer Hütte aus Lehm, Holz und Stroh, mehr oder weniger stabil zusammengefügt. Die Siedlung besteht aus einem Haupthaus und einem kleineren Nebengebäude, welches wir spontan wohl eher als Bike-Garage nutzen würden.

In der Nähe dieser Siedlung (Niedaltdorfer Bann) wurden tatsächlich, so viel ist wissenschaftlich belegt, ein Dutzend keltische Hügelgräber gefunden. 

So könnte also eine kleine, wohlhabende, keltische Familie tatsächlich gelebt haben. Um das zu beweisen wird der Siedlung von Zeit zu Zeit tatsächlich auch etwas Leben eingehaucht. Dann nämlich zieht eine dreiköpfige Familie übers Wochenende dort ein und lebt an diesem Ort, so wie vor 2000 Jahren die Kelten.

Das Grummeln am Himmel wird stärker und wir verlassen die Kelten in Richtung Heimat.

Trocken geblieben, na ja, fast

Der Himmel wird schwärzer, die ersten Blitze zucken - und sie kommen näher. Und genau jetzt bekommen wir einen Platten. Das ist ansonsten eher selten weil die meisten von uns ein ziemlich pannensicheres Schlauchlos-System benutzen. Das Leck ist schnell gefunden und repariert, aber wir geraten mitten in ein heftiges Gewitter mit Hagelschauern. Es dauert weniger als eine Minute wir sind samt unseren Rucksäcken restlos abgesoffen und durchweicht. Jetzt sind wir wirklich mitten im Unwetter. Blitz und Donner sind eins - und wer das mal erlebt hat, der braucht das nicht wieder.

Das Gewitter spült uns in ein nahe gelegenes Hofgut. Das ist allerdings nicht irgendein Bauernhof, sondern Adam's Bauernstube auf dem Pehlinger Hof. Ein wirklich netter Ort, dem man seine sehr guten Bewertungen wirklich gönnt. Unter anderem kann man direkt von Gaststube durch ein Fenster In den Stall schauen wo große und kleine Kälber sich offensichtlich ziemlich wohl fühlen.

Nicht nur, dass man uns patschnass und dreckig herzlich willkommen heißt, man verwöhnt uns auch mit allerlei wärmenden Getränken und dem ein oder anderen Destillat aus eigener Produktion.

Landwirtschaftliche Produkte, Liköre und Brände aus eigener Produktion verkauft Familie Adam im eigenen Hofladen. Da waren wir nicht zum letzten Mal!

Das Wetter hat uns heute einen schönen Strich durch die Rechnung gemacht - dafür war der nette Ausklang auf dem Pehlinger Hof mehr als eine Entschädigung!

 

Ride and Smile,

euer Eric